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         Royal Enfield 
        Model G 
        Restauration 
        22.11.2005 - So ganz komme ich doch noch nicht 
        dazu, Hand an 
        die ersten Teile zu legen: Nachdem ich den Grossteil meines alten 
        Krempels in der Werkstatt entsorgt und den Rest sauber in Regalen 
        verstaut habe, zeigt sich beim Abbauen eines wurmstichigen alten 
        Schranks, dass dahinter ein Loch in der Mauer ist, aus dem laufend 
        Dreck rieselt, das kann so nicht bleiben. Für's Erste darf ich mich 
        also als Maurer betätigen... Trotzdem versuche ich über
        eBay einige 
        Edelstahlstäbe für die Anfertigung der ersten Bolzen zu ergattern, die 
        die einzelnen Rahmenteile zusammen halten. 
      02.12.2005 - Nachdem der Bastelkeller soweit 
      einsatzbereit ist und 
      alle wichtigen Teile in Regalen verstaut sind, geht es endlich weiter: 
      Der Zylinder stellt sich beim Vermessen als hart an der Grenze des 
      Zumutbaren heraus, außerdem ist die obere Pleuelbuchse 
      verschlissen und muss ersetzt werden. Da ich nicht schon wieder  
      den langen Weg nach Frankfurt antreten will, schlage ich mich zu 
      Motorradtechnik Fürst durch. Das Gespräch verläuft zwar etwas 
      merkwürdig, da der Meister mir unbedingt ein neues
      Carrillo- Pleuel 
      für meine Enfield schmackhaft machen will, aber ich hoffe, er 
      bekommt es auch ohne High-Tech- Pleuel in den Griff. Der Zylinder 
      soll auf das erste Übermaß geschliffen werden, dazu wird natürlich 
      auch ein neuer Kolben benötigt, den ich in bei meinem gewohnten 
      Händler 
      bestelle. 
      07.12.2005 - In den letzten Tagen habe ich erstmal 
      die bereits 
      bestellten und noch ausstehende Teile sortiert, außerdem die 
      Gehäusehälften des Motorblocks von allen Stehbolzen befreit 
      und gereinigt - wobei sich der Dreck von 58 Jahren Betrieb nicht 
      ganz beseitigen lässt... Gut, bringen wir die Teile zum Glasperl- 
      strahlen zu HBS, 
      der Spezialist muss Vorsicht walten lassen, da 
      ich die Lagerringe der Kurbelwelle eingebaut lasse, um sie beim 
      Ausbau nicht zu ruinieren. Dann hole ich mir den Rahmen, den ich 
      mangels Platz in der Werkstatt seit 3 Wochen im Auto spazieren 
      fahre herunter und fertige mir aus Edelstahl die ersten zwei Bolzen 
      an, die den Hauptrahmen und die Unterzüge miteinander verbinden. 
      Die Lagerkugeln für das Lenkkopflager hatte ich bereits vor 2 Jahren 
      neu bestellt, die Lagerschalen sahen noch ziemlich gut. An die untere 
      Lagerschale an der Gabel komme ich aber nicht heran, dazu muss 
      ich erst die verrotteten Halteschrauben des vorderen Kotflügels 
      ab flexen und den Kotflügel abnehmen. Die untere Lagerschale,  
      die im Betrieb die meisten Kräfte auf zu nehmen hat, hat leider eine 
      rauhe Stelle und muss ersetzt werden - vertagen wir das also für's 
      Erste. 
      
        
          
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          | Die frisch lackierten Teile... | 
          verwandeln sich mit Hilfe zweier Edelstahlbolzen
           
          in einen Motorrad- 
          Rahmen. | 
          Einige wenige Bolzen 
          müssen aber noch 
          angefertigt werden.... | 
         
       
      09.12.2005 - Einige Teile aus England sind angekommen: Eine neue 
      Ölpumpe, zwei Stößel nebst Führungen und der neue Kolben. Den 
      bringe ich gleich zur
      Werkstatt, 
      die nun den Zylinder passend 
      schleifen soll. 
      18.12.2005 - So, nachdem ich hier einige Tage geschwiegen habe, 
      enthülle ich nun ein kleines Geheimnis: Bei der Restauration meiner 
      2. 
      Enfield habe ich einige Teile beim Dreher anfertigen lassen 
      müssen. Nach der (vorläufigen) Fertigstellung des Moppeds und 
      
      Auflistung der dabei angefallenen Kosten zeigte sich, dass ein ganz 
      schöner Batzen Geld für derartige Arbeiten drauf gegangen ist - 
      jedenfalls genug, dass ich mir davon fast eine eigene Drehbank hätte 
      kaufen können...  Nach reiflicher Überlegung schlage ich kurz 
      entschlossen zu: Einige Tage Studium der diversen Anbieter, 
      Befragung von Freunden, Bekannten und besonders die Feststellung, 
      was ich denn eigentlich mit dem Werkzeug machen möchte folgen, 
      schließlich entscheide ich mich, bei
      RC-Machines in 
      Luxembourg  
      einige Maschinen selbst in Augenschein zu nehmen. Man muss bei 
      solchen "Hobby"- Maschinen natürlich einige Abstriche in Bezug auf 
      Qualität und Langlebigkeit machen, aber für die von mir angepeilten 
      Aufgaben findet sich eine passende Maschine. Ein paar Tage später 
      hole ich sie mir ab, inklusive einigem Zubehör zum Preis von knapp 
      1600.- Euro. Im Bastelkeller wird ein Zementsockel als Fundament 
      gegossen, zwei Steinplatten dienen als Auflage für das Untergestell 
      meiner neuen Drehbank. Jetzt heißt es für's Erste: Üben, üben und 
      nochmals üben... 
      
        
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           Klein, aber (hoffentlich) fein  
          und vor allem: Mein! | 
         
       
      26.12.2005 - Vor ein paar Tagen habe ich den Motorblock vom 
      Strahlen abgeholt, muss mir angesichts der leider auch hier deutlich 
      angestiegenen Preise aber überlegen, ob ich mir nicht doch noch 
      ein eigenes Strahlgerät zulege - langsam wird's im Bastelkeller voll... 
      Die Inbetriebnahme der neuen Drehbank gestaltet sich unerwartet 
      kompliziert: Die beigelegte Bedienungsanleitung passt nicht zu dem 
      von mir erworbenen Modell, sondern zu einer anderen Ausführung. 
      Ich versuche, mit Hilfe der auf dem Gerät angebrachten Tabelle 
      die nötigen Wechselräder für die Herstellung von Cycle- Gewinde 
      zu bestimmen, trotzdem werde ich erst nach dem Zerlegen des 
      Vorschubgetriebes aus der Geschichte schlau: Ausgerechnet der 
      Wechselradsatz für die Cycle- Gewinde typische Steigung von 26 
      Gängen pro Zoll fehlt... Da werden wir wohl noch mal beim
      Hersteller 
      vorstellig werden müssen. 
        
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