Schottland-Westküste-Inseln - 16.05. - 07.06.2025

Tag 10 (Oban Besichtigungstour, zu Fuß

Der Tag fängt nicht gut an, es regnet in Strömen. Es wird heute immer Schauer
geben, soviel ist mal sicher. Ich laufe in die City und frühstücke im Supermarkt,
dann geht‘s zur gebuchten Oban Distillery Tour. Die Tour ist gut, der Guide
ein waschechter Schotte der einen der dargereichten Whiskys blumig beschreibt:
"It‘s laike Chrissmess in a glass." (Ich versuche den schottischen Akzent zu be-
schreiben). Dann wandere ich zum McCaigs Tower hoch, dann wieder runter in
die Stadt und kaufe mir ein paar neue Schuhe, weil meine Wandertreter ziemlich
hinüber sind. Das kleine War Museum wird ebenfalls besucht, aber eine Boots-
rundfahrt schenke ich mir angesichts des Wetters lieber, selbst die Bootsbesitzerin
meint nur trocken: "It‘s just ooofull...!" 2 Musik-CD‘s wandern weiterhin in meinen
Einkaufskorb. Nach einer Weile des ziellosen Herumstromern geht es erstmal
zurück zur Unterkunft, die Souvenirs verstauen, Akkus laden usw. Wieder in der
City sehe ich, das der schöne uralte Pub leider schon überfüllt ist, also suche ich
mir ein Restaurant aus, in dem ich vor 2 Jahren schon mal war. Als ich kurz zum
Rauchen rausgehe, kommt eine größere Gruppe an Gästen an - als Folge ist
mein Stuhl weg... Ein Pub, den ich herausgesucht habe, scheint von Betrunkenen
belagert zu werden, da gehe ich lieber dran vorbei. Ein anderer ist dagegen
ziemlich leer und spielt Musik aus den 60er und 70er Jahren.

Oban-Panorama
Da stehen die Whisky Proben. Brennblase. Ein launiger Vortrag.
Whisky-Karte. Neue Treter sind
unbedingt erforderlich.
McCaigs' Tower.
Skurril und fotogen. Die Aussicht von oben auf
Oban ist nicht übel... :-)
Stillleben am Hafen. Auch im Dunkeln schön anzusehen.

Tag 11 (Oban-Isle of Mull, ca. 55 km, inkl. Fähre):

Zeitig geht‘s aus den Federn, der Fährhafen ist zum Glück nicht weit weg. Es kommt
vor meiner Fähre noch eine, die darf ich nehmen - Gut. Das Wetter ist ziemlich windig
und launig, ich fahre kurz Glengorm Castle an und drehe dann ab Richtung Calgary
Beach, angesichts der Wetterverschlechterung breche ich aber ab. Bei der Ankunft
auf dem Campingplatz frage ich nach, ob nicht eine Hütte verfügbar wäre - es ist!
Ich mache ein Upgrade, ist mir deutlich lieber! Ich mache mich eine Stunde lang,
währenddessen draußen die Welt unter geht, die Hütte ist ein Segen! Dann bezahle
ich das Upgrade, das mit 160 £ nicht gerade ein Schnäppchen ist, anschließend
geht‘s zu Fuß in 30 min in die Stadt. Kurz hinter dem Campingplatz gibt’s eine Art
Backshop - allerdings in Form einer Hütte, in der man sich auf Vertrauensbasis was
aus dem Regal holt - noch nie gesehen, so was. Zuerst wird ein Supermarkt aufgesucht,
wo ich 2 x Frühstück einkaufe, dann reserviere ich mir einen Platz in einem Restaurant,
bevor es zur Destillerietour geht. Ganz gut gemacht, die Tour, aber mir fehlte ein klein
wenig das Familiäre. Was nun? Bis zum Abendbrot ist noch 2 Stunden Luft, ein
Restaurant und Pub bietet Bier und Whisky, dort treffe ich noch auf ein Pärchen aus
dem Allgäu, das mit einem Wohnmobil bereits seit 3 Monaten (!) unterwegs und zum
ersten Mal in Schottland ist. Ich überlege ernsthaft, mir für den Rückweg zum
Campingplatz ein Taxi zu leisten. Das tue ich auch, laut Taxifahrer würde es mit
meinem Gepäck sonst eine gute Stunde Fußweg bedeuten.

 

 
Duart Castle. Sehr fotogener Baum. Glengorm Castle.
Ziemlich teure... ...aber nützliche Hütte!
Wo ist der Backshop? Die kleine Hütte ist's!
Nur für ehrliche Kunden. Fast perfekte Verschmelzung.

Ausblick auf Tobermory.
Ein kunterbuntes
Städtchen!
Die Destillerie liegt
direkt am Hafen.
Komplizierte Technik...
...überwacht den Destilliervorgang. Aha...
Farbenprächtige Häusschen. Auch hier: E-Auto Ladestation.

Tag 12 (Isle of Mull Rundtour, ca. 325 km):

Ich habe einigermaßen gut geschlafen, aber trotz Heizung war‘s etwas frisch. Ich starte
die geplante Rundtour, zuerst steht der Calgary Beach auf dem Programm. Trotz
kräftigen Windes lasse ich die Drohne aufsteigen für einen Rundflug. Von einer Anhöhe
ein paar Hundert Meter entfernt schieße ich noch ein paar Fotos, als mich eine Truppe
fideler Herren aus meiner Heimat anspricht. Man unterhält sich über Schottland,
Irland und alles Mögliche. Erst nach einer halben Stunde trollen sie sich und ich
kann weiter. Die Rundtour macht richtig Spaß, besonders, als sich das Wetter
deutlich aufhellt. Ich halte viel an, mache kurze Pausen und steuere auch noch
Iona an - übersetzen tue ich aber nicht: ich müsste das Mopped nebst Gepäck am
Fährhafen stehen lassen, angesichts der Touristenmassen verzichte ich darauf. Am
Moy Castle erwischt mich doch noch einer der typisch-schottischen 5-Minuten
Schauer, aber das war‘s dann auch, obwohl der Himmel einige Male leicht bedrohlich
aussieht. Zurück in Tobermory fülle ich den Tank nach und reserviere mir in einem
anderen Restaurant einen Tisch. Zurück zum "hut", in dem‘s dank Heizung muckelig
warm ist. Nach 40 Minuten Wanderung erreiche ich endlich das Restaurant - für die
Rückfahrt werde ich mir vermutlich wieder ein Taxi leisten. Morgen früh geht‘s zurück
nach Oban und von dort auf die Isle of Bute - meine letzte Insel für diesmal, das ist
dann auch schon Urlaubs-Halbzeit. Kein Taxi zu erreichen... Wenn das nicht klappt,
steht mir ein 1-stündiger, bergauf-führender Spaziergang bevor. Ich frage sogar noch
in der Kneipe und spreche auch auf der Straße Passanten an, aber keiner ist mit
dem Auto da. Ich brauche letztendlich 50 min., ein einziges Auto kommt mir entgegen,
reagiert aber nicht auf meinen hochgereckten Daumen - würde ich um diese Uhrzeit
(00:05) vermutlich auch nicht machen. An der Unterkunft mache ich mir eine der
beiden gekauften Bierflaschen auf - so, das muss jetzt sein!

 

Bildschöne Landschaft. Wie kriegt man DAS denn hin? Das "Boothaus" am...
...Calgary Beach gibt
es immer noch.
Schicker Oldtimer. Tolle gewundene Straße.
Am Ears Fors Wasserfall. Macht was her.
Eindrucksvolle Panoramen bietet die Isle of Mull.
Berauschende Landschaften... ...bieten viel Fotomaterial. Schnuckelige kleine Kirche.
Am Strand von Fionnphort... ...mit Blick auf Iona... ...und die Abtei.
Eindrucksvolle
Lichtspiele.
Auch noch nie gesehen... Die schottischen Landschaften...
...bezaubern immer wieder. Moy Castle. Duart Castle von fern...
...und nah. Die Schiffe sahen bei meinem ersten Besuch
auf Mull noch besser aus...


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TIPP:
- Obwohl Oban aufgrund seiner Fährverbindungen touristisch stark frequentiert
   wird, lohnt sich auch dort ein Tagesbesuch.
- Oban hat eine ziemlich gute Auswahl an Restaurants und Pubs, da findet sich
   für jeden Geschmack was.
- Für die Isle of Mull sollte man sich mindestens 2 Tage Zeit nehmen, wenn man
   noch in Ruhe Iona, Ulva und Gometra sehen will, dann sogar eher 3 Tage.

Letztes Update: 19.06.2025