Schottland-Westküste-Inseln - 16.05. - 07.06.2025

Tag 1 (Bonn-Hastings, ca. 565 km inkl. Fähre):

Ich komme fast pünktlich los, nur 10 Minuten Verspätung - neuer Rekord! Das
Wetter ist sehr gut, aber ab Lüttich bis Calais ist die Sonne weg, es wird ordentlich
kühl. 3 kurze Tankpausen folgen, an einer belgischen Tanke muß ich mir ein
schlaffes Brötchen mit Käse holen, zum Gunstpreis von 4,20 Euro… Die Fähre
scheint nicht allzu voll zu sein - verwunderlich für einen Freitag. Ich komme bei
wieder auftauchender Sonne gut die Küstenstraße entlang - bis kurz vorm Ziel
- ausgerechnet in Hastings ist die Hauptstraße gesperrt, es dauert gut 15 Minuten,
das zu umgehen. Mein Hotel macht von außen nicht viel her, aber das Zimmer ist
gut, abgesehen davon, das es im 3. Stock liegt, ohne Aufzug… Ich bin zu müde,
um noch in der Stadt herumzulaufen, das Hotel hat einen kleinen Pub, da richte
ich mich ein. Abendessen fällt flach, Erdnüsse müssen reichen - dder doch nicht?
Die Bedienung hat sich eine Pizza bestellt und lädt mich ein! Ein höllisch scharfes
Stück Pepperoni-Pizza landet in meiner Hand, begleitet von einem Pint IPA und
einem Whisky. Mit zwei Briten und dem Wirt wird sich nett unterhalten, ich
spendiere eine Runde „Bailey’s“. Um 23:45 geht‘s "schon" in die Falle - ich
bin total erledigt...

Wieder einmal
an der Fähre.
Duty free shop -
große Auswahl, lohnt sich
aber kaum.
Die weißen Klippen
von Dover - immer wieder
eindrucksvoll.
Schöne Ausblicke... ...am Strand von Hastings. Die Feuertreppe meines
Hotels ist wenig
vetrauenserweckend.
Darauf haben alle gewartet! Gemütlich geht's im kleinen Pub zu.

Tag 2 (Hastings-Wolverhampton, ca. 330 km):

Um 06:00 bin ich wach, gehen wir halt an der Uferpromenade spazieren. Schade,
dass keine Sonne da ist, das hätte bessere Fotos gegeben. Früh komme ich weg,
an einer Tanke hole ich was zum Frühstück und wechsele ein paar Worte mit dem
Besitzer einer 1948er Harley. Eine halbe Stunde später sichte ich einen See, dort
wird gefrühstückt. Es gibt heute zwar wieder viel Autobahn, aber da ich sehr früh
los bin, kann ich‘s ruhig angehen, dementsprechend sparsam ist die BMW: unter
4 l auf 100 km. Kurz vor Birmingham biege ich ab - "mein" Royal Enfield Händler
hat schon zu, das probiere ich auf dem Rückweg noch mal. Im Hotel parke ich
direkt hinter der Rezeption, der Parkplatz ist überwacht - gut so, denn direkt um‘s
Eck habe ich Gestalten gesehen, denen ich im Dunkeln nicht begegnen möchte.
Da es immer noch früh ist, mache ich mich eine Stunde lang und trotz des
Verkehrslärms vor dem Fenster bin ich in wenigen Minuten eingeschlafen. Nach
dem Klingeln des Weckers geht‘s in die Stadt. Wenige Highlights gibt‘s zu
besichtigen, mir scheint, Wolverhampton ist nicht weit weg von einem sozialen
Brennpunkt... Ein großer Pub hat was zum Futtern, dort kehre ich ein. „Mac‘n‘Cheese‘
- überbackene Makkaroni  - sind meine Wahl, kein Gaumenschmaus, aber durchaus
genießbar. Hier gibt‘s einen Irish Pub, aber der ist winzig, man hat die Tische und
Stühle rausgeräumt, um "Tänzern" Platz zu machen - nix für mich. Ein normaler Pub
ein paar Meter weiter ist größer und hat sogar japanisches Asahi Bier. Was in
einem größeren Pub und bei der Lautstärke natürlich auf der Strecke bleibt, ist der
Kontakt mit anderen Gästen, ein wenig schade. Das Hotel hat eine Bar, da gibt‘s
ein letztes Bier.

 

   
Ein schöner Strand... ...mit den typischen
bunten Strandhütten.
Zaghaft blickt die
Sonne hervor.
Aber Hastings hat auch
andere Schönheiten
zu bieten!
Ein morgendlicher
Besucher guckt neugierig.
Schöne alte Maschine.
Eine Hundewaschmaschine! Typische alte Dorfkirche. Wolverhampton.
1-2 Sehenswürdigkeiten
gibt es dort auch.
Dies zählt nicht unbedingt dazu...
Ein "Standard" Abend. Hübsche Fassade mit
interessanter Beleuchtung.

Tag 3 (Wolverhampton-Carlisle, ca. 320 km):

Wieder bin ich (zu) früh auf, ich drehe mich nochmal um… Tanken, Frühstück fassen,
dann geht‘s auf die Bahn. Wird langsam Zeit, dass ich mal was Anderes zu sehen
bekomme als Autobahnen. Das klappt, als ich hinter Preston in den Lake District
National Park abbiege. An einem solch sonnig-warmen Sonntag ist natürlich viel los,
besonders das malerische Windermere ist von Touristen geflutet. Jetzt macht auch
das Fahren wieder Spaß, ich genieße die Ausblicke und die gewundene Straße.
In Carlisle angekommen, suche ich die Kathedrale und das Castle auf, welche leider
beide schon geschlossen sind. Der eigentlich recht schmucke Hauptplatz wird derzeit
komplett umgebaut, Fotos dort kann ich mir schenken. Was mich aber stark wundert
ist, dass die Straßen nahezu menschenleer sind, ich würde sogar sagen: ich war da,
aber die Stadt war geschlossen. Ob das normal ist an einem Sonntag? Auch Restaurants
und Pubs haben zu, aber ich stolpere über einen Italiener, der sich meiner erbarmt.
Immerhin: die servierte Pasta (Gnocci in Fleischsauce) ist exzellent. Es folgt ein Pub,
in dem einige ältere Herren Billard spielen. Ich müsse über 60 sein, um zum Kreis der
Erkorenen zu gehören, mit nur noch wenigen Tagen bis dahin akzeptiert man mich.
Ergebnis der Challenge: 3 Spiele gewonnen, 1 verloren… Zurück zum Hotel, aber
ich könnte noch etwas Alkohol vertragen, ist aber am Sonntag um diese Uhrzeit
nicht ganz einfach, eine Bar schräg gegenüber dem Hotel hat noch offen. Ein hier
lebender Pole nötigt mir ein weiteres Pint Bier auf…

 

Im Lake District... ...bei feinstem Wetter. Einfach traumhaft schön...
...und speziell bei Motorrad-
fahrern recht beliebt.
Carlisle Cathedral. Wie immer: einen Gruß
an Regine!
     
Kunstobjekt am... ...Carlisle Castle. Mein Spiegelbild! ;-) 
     
Normalerweise ein
schöner Marktplatz.
Geselliger Abend. Wg. der aktuellen Zölle?


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TIPP:
- Wolverhampton lohnt sich kaum und es laufen "seltsame" Gestalten dort
   herum - Sorry, meine Meinung.
- Carlisle - klein, aber fein. Die Altstadt kann mit einem schönen
   Marktplatz punkten.
- Der Lake District National Park ist immer wieder ein Highlight: wunderschöne
   Seen- und Hügellandschaft, dazu malerische Städtchen - an einem schönen
   Wochenende allerdings auch oft überlaufen.

Letztes Update: 17.06.2025