Tag 10 (Guernsey Rundtour, ca. 65 km):
Heute mache ich mir keinen
Besichtigungsstress, lasse mich treiben und geniesse die Ausblicke.
Während ich auf einer Bank an einer Bucht sitze, kommt jemand auf
mich zu: der Gentleman hat gestern mit mir Sark besucht und auf
der Fähre zurück neben mir gesessen, wir hatten ein wenig
getratscht. Heute wandert er auf Guernsey herum und nimmt hin und
wieder einen Bus zur nächsten Station. Man könnte fast meinen,
Guernsey wäre eine kleine Insel… :-) Ich überlege ernsthaft, für
morgen doch noch einen Abstecher nach Alderney zu machen. Als ich
nachsehe, ist leider für die Rückfahrt kein Platz mehr frei - zu
lange gewartet! Man kann sich zwar auf eine Warteliste setzen
lassen, aber das ist mir zu vage. Es gäbe zwar auch noch die
Möglichkeit, mit dem Flieger nach Alderney zu kommen (Beide Inseln
haben einen Flugplatz), aber das ist natürlich nochmal deutlich
teurer. Essen wir erstmal zu Abend, diesmal im Restaurant des
Hotels, ein vegetarisches Curry stillt den Hunger. Ich frage meinen
„Freund“ (der mal wieder an der Theke sitzt…), welcher Pub in der
Nähe noch offen hat und radele hin - offen hat er, aber der
Barkeeper ist ganz alleine… Also wieder zurück an die Hotelbar, wo
ich ihm als Retour- kutsche einen Whiskey spendiere.
|
|
|
Die Landschaft weiss
zu überzeugen. |
Die Ruine von Vale
Castle... |
...kann man sich
ansehen. |
|
|
|
Hübsche (und teure)
Häuser finden sich zuhauf. |
Und noch ein paar... |
...sehenswerte
Strände. |
|
|
|
Ein von der
Wehrmacht requirierter Citroën - dieser war sogar in
einem "Indiana Jones" Film zu sehen! |
Selbstgebautes Radio
im "La Vallette Underground Military Museum". |
Diese Empfänger
waren strengstens verboten. |
Tag 11 (Guernsey Besichtigungstour, ca.
75
km):
Mein letzter vollständiger Tag auf den Kanalinseln…
Ich steuere Guernsey Woollens an - eine kleine Manufaktur, die
Sweater, Mützen usw. herstellt und weltweit (!) vertreibt. Nach
einer netten Unterhaltung mit einem Ange- stellten erstehe ich
mangels nicht auffindbarer T-Shirts auf den Inseln einen
weiteren schönen Sweater. Um möglichst viel von der Insel zu sehen,
wähle ich das nächste Ziel aus, das am Weitesten entfernt ist:
Das German Occupation Museum. Deren Besitzer haben mich gestern
im Restaurant im Hotel gesehen… Guernsey ist tatsächlich eine Insel!
Dann ziele ich auf Castle Cornet, das neben der Architektur ein
paar kleine Museen zur Geschichte und dem hiesigen Militär
aufzuweisen hat - die Engländer haben eben ein anderes
Verhältnis zu ihrer Militärgeschichte. Übrigens: ich weiss sehr
wohl, das Guernsey ebenso wie Jersey ein „Bailiwick“ ist, aber
die Einheimischen bezeichnen sich meist selbst als Engländer.
Auf „Anraten“ eines Angestellten probiere ich im Café einen
Karottenkuchen - nicht schlecht, wird aber nie mein Favorit
werden. Ab ins Hotel, ich packe die ersten Sachen zusammen, vor
allem das Faltrad. Dann noch einmal an den Hafen, Futter fassen. Ich
wähle einen Pub, in dem ich schon mal war, aber diesmal geht‘s
in den ersten Stock mit fabelhaftem Ausblick auf den Hafen. Ein
„Guernsey“ Burger mit „Thick-Cut Chips“ füllt den Magen, dann
suche ich noch einen anderen Pub zwecks Bier und Whiskey auf.
Später an
der Hotelbar gibt‘s nochmal das „Standard“ Programm: ein Pint lokales
Bier, ein Whiskey und ein Päckchen gesalzene Erdnüsse. Ich
unterhalte mich nett mit 2 Gentlemen aus England, dann geht‘s ab in
die Falle.
|
|
|
Guernsey Woollens. |
Liebevoll gestaltet:
"German Occupation Museum". |
Auch jede Menge
Moppeds, wie diese alte DKW, sind zu besichtigen. |
|
|
|
Kompletter
Werkzeugsatz. |
Für Freund
Holger... ;-) |
Der engültige
Rausschmiss. |
|
|
|
Castle Cornet. |
Nachgebildete Szene. |
Auch mehrere hübsche
Gärten sind vorhanden. |
|
|
|
Kanonen zu Blumen...? |
Die Hafenmole. |
Sehenswerter Ausblick
beim Abendbrot. |
|
|
Klassischer Pub. |
Standard "Pub grub".
;-) |
Tag 12 (Guernsey-St. Malo, ca. 45 km):
Zeit zum Packen - leider! Zuerst
wird die Hotelrechnung beglichen, dann fahre ich einfach im
Gegen-Uhrzeigersinn noch einmal um die Insel, mache Stopps und
sehe mir alles nochmal an. An einer schönen sonnigen Bucht packe ich
noch einmal die Drohne aus, bin aber zu unvorsichtig - Crash! Ich
finde sie schnell, ein Propeller ist gebrochen, nicht so schlimm,
denn ich habe Ersatz dabei. Unschön und ärgerlich ist aber, dass
das Kameraglas gebrochen ist… Laut einem Interntforum kann man den
Gimbal mitsamt Kamera nicht so einfach austauschen, da der
kalibriert werden muss, also leider Drohne Schrott! Hoffentlich
sind wenigstens die Aufnahmen noch was geworden… Dann fahre ich
noch einmal das Café am Grey Shipwreck Museum an für eine Tasse Kakao
und ein Stück Kuchen, dabei will ich auch noch was von den
Jersey-Pfund loswerden. Klappt nicht: Auf meine 10 Pfund Note gibt
mir die Bedienung einen ganzen Sack Münzen zurück, jetzt bekomme
ich die Brieftasche nicht mehr zu… Aber in einem kleinen
Souvenirshop am Hafen werde ich die Münzen doch noch los. Nur 5
Minuten später dürfen die Motorräder bereits auf die Fähre. Ich habe
mich gefragt, warum die Fähre nach St. Malo so lange braucht,
jetzt weiss ich‘s: sie macht nochmal Halt auf Jersey. Auf Jersey
steigen noch mal sehr viele Passagiere zu, das liegt daran, dass
ein Streik in Frankreich für morgen alle Fähren lahmlegen wird.
Meine Unterkunft ist rasch gefunden, die Anweisungen zum Öffnen
der Türen etwas kompliziert… Ich krieg‘s aber hin, schwieriger wird‘s
später mit dem Auffinden eines Restaurants, aber eine kleine Pizzeria
erbarmt sich meiner zu später Stunde. Und hier kann ich auch mal
einen Calvados probieren, der zieht ordentlich durch! Die Altstadt
von St. Malo ist richtig schön, mit Kopf- steinpflaster. Ein Irish
Pub hält diverse lokale Biere, Whiskeys und Rum (!) für mich
bereit, während ich mir auch auch eine gebrauchte
Drohne als
Ersatz für mein zerstörtes Exemplar zulege. Da man sich das Bett
in der Unterkunft selbst machen müsste und ich zudem wenig Lust
verspüre, in einem Etagenbett zu nächtigen, penne ich schlichtweg
auf dem Sofa.
|
|
|
An diesem
Strandabschnitt... |
...habe ich leider... |
...die Drohne
geschrottet! |
|
|
|
Abschiedsfoto von
Guernsey. |
St. Malo. |
Eindrucksvolle
Abendstimmung. |
|
|
|
Die Stadt... |
...macht bei diesem... |
...Fotolicht eine
gute Figur. |
|
|
|
|
|
|
|
|
Schnuckelige Altstadt. |
Interessante Auswahl
im Irish Pub. |
|
|
Verwinkelte
Strässschen... |
...machen die Stadt
sympathisch. |
|