Kanalinseln - 11.05. - 25.05.2024

Tag 7 (Guernsey-Westküste, ca. 45 km):

Ich hole das Klapprad aus der Tasche und fahre ein paar Sehens-
würdigkeiten an, wobei es mir auf einer steilen Bergabfahrt zu rasant
wird - zum Glück habe ich vor dem Urlaub die Bremsen in Ordnung
gebracht… Genug geradelt für heute - Rauf auf’s Mopped! Ich fahre
die komplette Westküste ab, die Sand- und Felsenstrände sind phan-
tastisch, auf die Dauer aber auch irgendwie ermüdend, da ohne Ab-
wechslung - bitte nicht falsch verstehen! Das Frühstück mit 2 Scheiben
Toast hat nicht gereicht, an einem Café muss ich mir eine heisse
Schokolade und ein Stück Kuchen gönnen. Es wird langsam Zeit für‘s
Abendbrot, ich fahre noch zum Hotel zurück und lade ein paar Utensilien
- leider ist nun schon der 2. Akku der Drohne hin, er lädt nicht mehr.
Für den Abend hatte ich schon was gesichtet: ein Restaurant/Bar/
Wassweissich hoch oben auf einer Terrasse mit fabelhafter Aussicht.
Das entpuppt sich eher als Lifestyle-Bar mit Selbstbedienungstheke,
garniert mit Clubhouse-, Techno - oder Dancemusik, keine Ahnung
was genau - aus dem Alter bin ich raus. Der bestellte Burger ist in
Ordnung, aber nicht sehr warm, sodass ich mich mit dem Essen ran-
halten muss, bevor er am Teller festfriert… Dafür komme ich diesmal
aber beim Abendessen nicht in die roten Zahlen wie gestern. Ich suche
mir noch einen Pub aus, bevor‘s zurück in‘s Hotel geht. Die Rückfahrt
ist arg kühl, nur mit Jeans, dem auf Jersey erworbenen Sweater und
einem Hoodie bekleidet, demzufolge brauche ich an der Hotelbar was
zum Aufwärmen: ein eiskaltes Bier und einen Whiskey auf Zimmer-
temperatur… :-) Ich komme mit ein paar Einheimischen ins Gespräch,
ein sichtlich angesäuselter Gentleman tituliert mich als „German bastard“
und reicht mir sogleich die Hand - zum Glück für ihn habe ich einen
Sinn für den bisweilen etwas seltsamen englischen Humor… ;-)

Kei-Car - dieser hat schon
bessere Tage gesehen...
Kurios: "The little chapel". Im "German Under-
ground Museum".
Endlose Tunnel... Wunderschöne kleine
Dorfkirche.
"Fort Grey
Shipwreck Museum".
Prachtvolle
Strände locken...
...ebenso Felsenküsten. Auch Baden ist drin, wenn
auch nur für Hartgesottene...
Fotomotive bieten
sich zahlreich an.
Die Aussicht vom
Restaurant ist nicht übel.
Perfekte Abendstimmung.

Tag 8 (Guernsey-Herm):

Heute will ich die Insel Herm besuchen, daher wird die Fotoausrüstung
geprüft. Zum Frühstück wähle ich diesmal ein leichtes „Cooked breakfast“,
sonst würde ich den Wandertag auf der Insel wohl nicht durchhalten. Kurz
tanken, eine Flasche Limo, dann geht‘s los: Die Insel ist gross genug für einige
Stunden Herumwandern, die ich auch nutze. Über einen Steilküstenweg,
einen Strand und ein kleines Dörfchen mitsamt Kapelle sehe ich mir vieles an,
es gibt keine festen Strassen, keine Autos und noch nicht mal Fahrräder
- würden auch gar nicht funktionieren. Die Einheimischen sind auf Quads
mit Anhängern unterwegs, es gibt einen Campingplatz, Self-Catering
Cottages und ein Hotel - das war‘s. Das Wetter ist so lala, bewölkt, es
tröpfelt immer wieder mal, aber es geht noch. Zurück nach Guernsey…
Da die Geschäfte noch offen haben, stöbere ich durch die Einkaufsecken,
aber das „dringend benötigte“ T-Shirt finde ich nicht, dafür aber was
Praktisches: Gel-Schuheinlagen. Im Hotel mache ich dann kompletten
Klamottenwechsel, dann geht‘s zurück an den Hafen. Samstag-Abend,
viel los, bei einem mediterranen Restaurant finde ich aber noch einen Tisch.
Aber gibt es heute Livemusik? Ich finde via Web einen Pub, aber der ist
1,5 km den Berg rauf, folgerichtig schnappe ich mir ein Taxi. Vor dem
Pub stehen 3 Polizeiwagen, gab‘s eine Schlägerei? Im Pub ist alles ruhig
- abgesehen von der Bühne, auf der 5 nicht ganz taufrische Damen und
Herren soliden Rock spielen. Ein Taxi zurück zum Hafen? Klappt nicht,
ich muss laufen, eine satte halbe Stunde, wenigstens bergab. So bin ich
denn erst um kurz vor 2 zurück im Zimmer.

   
Erste Ausblicke auf Herm. Nicht gerade gross... Die Farbenpracht ist
unbeschreiblich schön.
Die Wanderung ist
anstrengend,
aber machbar.
Am Strand ist's recht bunt. Typische "Strasse"...
Das kleine Dörfchen... ...bietet eindrucksvolle... ...Ansichten und Fotomotive.
Ausblick auf und über... ...St. Peter Port. Classic Rock ist angesagt.

Tag 9 (Guernsey - Sark):


Die Uferpromenade in St. Peter Port ist wg. einer Veranstaltung gesperrt, ich
muss einen Umweg fahren, um zu „meinem“ Parkplatz zu kommen. Die Überfahrt
auf Sark dauert etwa 45 Minuten, dann liegt die Insel im Dunst vor uns. Angesichts
der steilen Klippen entscheide ich mich, ein E-Bike zu mieten - eine gute Entscheidung,
wie sich im Laufe des Tages zeigt. Ich erkunde die Insel mit ihrer skurrilen Ver-
waltung, den Steilküsten, der bunten Natur und der kleinen „Einkaufsmeile“.
Ausser Traktoren und Fahrrädern sind auf der Insel keine anderen Fahrzeuge
erlaubt - wenn man die Pferdefuhrwerke für die Touristen mal nicht mitzählt.
Aber mein Magen grummelt, ich finde zum Glück eine öffentliche Toilette, ob
mir der Alkohol gestern nicht bekommen ist? Oder lag‘s am Frühstück?
Alkohol kann nicht sein, der ist mir bisher immer bekommen, muss also am
Frühstück liegen… In der „Einkaufsmeile“ kann ich auch tatsächlich endlich
ein brauchbares T-Shirt erwerben. Die Insel ist wie Herm wunderschön, aber
ausser Touristen sind kaum Menschen zu sehen - möchte man da wohnen...?
Nach 5 Stunden ist die Inselrundreise beendet, es geht zurück nach Guernsey.
Kurz zurück ins Hotel zum Frischmachen, dann suche ich in der City nach
einem Restaurant. Am Sonntag sind viele geschlossen, ich finde aber einen
kleinen Take-Away mit Sitzgelegenheit, der kann meinen Hunger stillen.
Eine offene Kneipe zu finden ist schwieriger: 3 haben zu, eine Weitere
erklärt mir, das sie bereits zu haben und eine Andere kredenzt mir zwar noch
ein Guinness und einen Whiskey, schmeisst mich und die anderen Gäste aber
um kurz vor 22:00 raus, sodass ich das Guinness inhalieren muss… Nur die
Bar im Hotel hat (gerade noch…) auf, da bekomme ich noch was.

Neuere und... ..ältere Gebäude fügen
sich zusammen.
Die Landschaft...
...auf Sark... ...präsentiert sich
ziemlich spektakulär.
Stillleben.
Auf "Little Sark". "La Coupée" - der
Übergang zu "Little Sark".
Der "Pink Chair".
 Solche Ausblicke reizen
den Fotografen in mir.
Hier sind die Briefkästen
in Gold lackiert...
Abendstimmung in
St. Peter Port.


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TIPP:
- Herm ist klein - trotzdem kann man sich einen ganzen Tag dort
   problemlos umsehen und geniessen, aber man sollte gut zu Fuss sein....
- Für den Besuch von Sark empfiehlt sich das Mieten eines Fahrrades,
   sonst langt die Zeit nicht!
- St. Peter Port bietet neben der schönen Promenade viele Geschäfte,
   Restaurants und Kneipen.
- Allgegenwärtig ist auf den Inseln die Vergangenheit, natürlich besonders
   der 2. Weltkrieg und dessen Überbleibsel.
-  Sowohl auf Guernsey als auch auf Jersey sieht man neben den teils opulenten
   Yachten viele teure Luxusautos - die Inseln sind reich...

Letztes Update: 12.06.2024