Royal Enfield Interceptor Series II

03.04.2005 - Der fertige Halter für den Öldruckmesser wird
geschliffen und anschließend poliert. Sieht ganz brauchbar aus,
das Teil. Beim Einpassen des Öldruckmessers muss ich aber
feststellen, dass der Deckel sich beim Schweißen etwas gedreht
hat - das Instrument sitzt schief... *Seufz* Der Minifräser beseitigt
das Problem zwar, damit sieht die Unterseite aber wieder reichlich
schäbig aus. Egal, das sieht man kaum. In der Garage wird der
Halter montiert, aber einige Kleinigkeiten muss ich noch anpassen,
so die Befestigungsschrauben, die Rändelmuttern des Instruments
und das Kabel für die Beleuchtung. Dann verlege ich die Öldruck-
leitung und setze das Adapterstück in den von Hr. Weigelt vorbe-
reiteten Steuerdeckel ein. Die Bordsteckdose bereitet mir dann
einige Schwierigkeiten, als optimaler Platz empfiehlt sich das Loch
für das bei der Interceptor nicht vorhandene Lenkradschloss, aber
wie bekomme ich das Teil fest? Für eine Gewindebuchse ist zu
wenig Platz, schließlich wickle ich ein Stück Bougierrohr um die
Bordsteckdose und klopfe sie mit ein paar vorsichtigen Hammer-
schlägen fest - nicht die feine englische Art, aber es funktioniert.
Als Nächstes wickle ich die restlichen freien Kabelenden unter der
Lampe mit hochwertigem Baumwoll- Isolierband ein, damit kann ich
endlich den Reflektor einsetzen. Bei der Montage des Reflektors
bricht allerdings der neue Lichtschalter auseinander... Das gibt's
doch nicht! In der Lampe muss ich wohl die Kabel noch ein wenig zur
Seite rücken, die langen Anschlüsse der Kontrollleuchten sind auch
noch im Weg. Nachdem ich die Kabel des Amperemeters noch
vertauscht habe, nehme ich mir den Lenker mit in die Werkstatt und
bohre ein Loch für die Kabel zu den Blinkern.

03.04.2005 - Ich versuche mich ein Viertelstunde lang mit dem
Zusammensetzen der Einzelteile des Lichtschalters, nachdem
mir aber eine winzige Feder davonfliegt, gebe ich's auf. Ich habe
zwar noch den alten Schalter, dieser sieht aber recht erbärmlich
aus... Dann wird der Lenker montiert und verkabelt: Da ich den
Lenker bzw. die Kabelverbindungen trennbar haben möchte, setze
ich die guten wasserdichten Stecker in die Zuleitungen zu den
Schaltern. Dann folgen Gas- und Chokezüge sowie der Kupplungs-
zug, dieser will sich jedoch nicht einhängen lassen. Nach kurzem
Rätselraten ob der Ursache finde ich heraus, dass die vom Dreher
in die Einstellschraube der Kupplung gesetzte Lagerkugel gerade
so viel Platz braucht, dass sich der Zug nicht mehr einhängen lässt.
Muss ich mir den Kupplungszug jetzt auch noch anfertigen? Mit ein
klein wenig Pfusch lässt sich das Problem aber dennoch lösen:
die Kontermutter des Seilzugeinstellers am Getriebe wird kurzer-
hand entfernt, dann passt's. Die Blinker lassen sich aus dem rostigen
Lenkerrohr nur noch mit Gewalt entfernen, das nehmen sie mir auch
gleich übel: Einer der Befestigungsbolzen bricht ab. Das Teil ist aber
aus Messing und sollte damit lötbar sein, aber natürlich habe ich mal
wieder kein Hartlot im Haus. An einem Stück des neuen Bremszuges
probiere ich mal das Löten der Zugnippel aus, aber das Flussmittel
ist offenbar nicht das Richtige - das Zinn läuft nicht in den Zug hinein.

04.04.2005 - Der morgendliche Besuch bei einer Rasenmäherwerk-
statt (!) wegen ein paar Lötnippeln bringt nichts, aber bei einem
kleinen Moppedhändler werde ich fündig - allerdings zu einem
ausgesprochenen Apothekenpreis... Abends geht es ein weiteres
Mal Richtung Baumarkt, ich brauche Hartlot für den abgebrochenen
Blinkerhalter, Flussmittel für den Bremszug und ein paar neue kleine
Bohrer. Die Zuführungen für die Blinkerkabel sind viel zu dünn, und
ich möchte statt des originalen 0,75mm Kabels ein 1,5mm Kabel
verwenden, dazu müssen die (noch aus Edelstahl an zu fertigenden)
Gewindestücke mit einer 2,5mm Bohrung versehen werden.

05.04.2005 - Ich versuche in einen Gewindestab aus Edelstahl ein
2,5mm Loch zu bohren, gebe es aber schnell auf - der Bohrer hält
die Belastung einfach nicht aus. Dafür gelingt es mir, mit Silberlot
den Blinkerhalter wieder zu flicken. Das nützt mir aber nichts, weil
der Gewindestab fehlt. Das noch intakte Gewindestück lässt sich
problemlos auf 2,5mm aufbohren. Für die Blinker gibt es Ersatz-
teile, mal sehen, ob ich morgen einen neuen Halter ergattern kann.

06.07.2005 - Ein telefonischer Rundruf bei den großen 3 Zubehör-
Händlern zeigt mir, dass der Kellermann "Micro" weiter verbreitet
ist als mein Lenkerendblinker. Jedenfalls bekomme ich auf die
Schnelle kein Ersatzteil für den Blinker. Notgedrungen hole ich mir
einen neuen Blinker für satte 78 Euro, den ich abends gleich zerlege
und den Halter auf das gewünschte Maß aufbohre.

07.04.2005 - Es folgt eine Odyssee quer durch die City, um die
benötigte Aufnahme für den Lötnippel des Bremszuges oben am
Griff zu bekommen. Das Teil hat ein unübliches Maß, weder die
"großen 3" noch ein großer Fahrradhändler können mir aushelfen,
auch nicht eine kleine, aber feine Bastelwerkstatt. Ein Besuch bei
einem Ex- Kollegen (Moin, Benno) hilft etwas weiter, er findet in
seinem Sammelsurium eine passende Aufnahme, allerdings arg
lädiert durch eine Zange... *Seufz* - also bleibt mal wieder nur die
letzte Rettung: der Dreher. Dafür hat er aber eine feine Zange,
die den Zug am zu verlötenden Ende ordentlich aufspleißt.
Für ein paar Tage leiht er mir das Teil aus.

08.04.2005 - Der Dreher kennt mich schon, deshalb überrascht
ihn mein Ansinnen auch nicht sonderlich. Morgens gebe ich ihm
den zu kurzen Zug mitsamt der Aufnahme und der Bitte, das Teil
aus Edelstahl nach zu bauen. Abends kann ich das fertige Teil
für 16 Euro in Empfang nehmen, mal sehen, ob ich mir für zu-
künftige Bastelarbeiten ein paar der Aufnahmen irgendwo bestellen
kann. Ein kurzer abendlicher Test mit der Stauchzange schlägt fehl -
dass muss ich noch ein wenig üben, sonst baue ich eben selbst
eine Stauchvorrichtung.

Das vom Dreher angefertigte
Teil unter dem Original

 

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Letztes Update: 08.04.2005