Royal Enfield Interceptor Series II

28.03.2005 - Die Sache mit der Hupe stört mich immer noch:
Jetzt sollte sie zwar funktionieren, dafür wäre aber die Sicherung
im Kasten arbeitslos. Na denn, das lässt mir doch keine Ruhe, also
drösel ich das Isolierband zum Sicherungskasten noch mal auf und
klemme die Hupe direkt an den Hauptkabelstrang - jetzt stimmt der
Anschluss, die Kabelfarbe und auch die Sicherung ist wieder in
Betrieb - dafür habe ich jetzt in der Lampe ein Pluskabel zuviel,
aber das kann ja eh' nichts schaden... Jetzt verkabele ich das Zünd-
schloss, die Instrumentenbeleuchtungen, die Kontrollleuchten und
den Scheinwerferreflektor, dazu verlege ich die Kabel zu den
Lenkerschaltern. Zum Testen bestücke ich den Sicherungskasten
mal provisorisch mit 35A Sicherungen und schließe das Ladegerät
als Stromquelle an die Batterieanschlüsse an. Als erstes Zeichen
der Aktivität begrüßt mich die Alarmanlage mit schrillem Ton,
offenbar hoch erfreut, dass es nach so vielen Monaten endlich mal
wieder was zum Melden gibt... Gut, dass ich darauf vorbereitet bin
und die Fernbedienung zur Hand hatte, so kann ich sie gleich zum
Stillschweigen verdonnern. Den Zündschlüssel drehen - das Haupt-
relais klackt - Prima! Flugs eine Birne an die Blinkerleitung geklemmt
und den Schalter simuliert - geht auch.  Standlicht, Abblend- und
Fernlicht gehen ebenfalls. Lediglich das Amperemeter zeigt falsch
herum an, aber das lässt sich leicht beheben. Zeit, den alten Lenker
von den noch benötigten Schaltern und Armaturen zu befreien. Die
guten Kellermann- Blinker sitzen im Lenker fest, die tränke ich mit
WD40 und lasse sie mal ein paar Tage einweichen. Der neue
Bremszug mit eingebautem Bremslichtschalter (!) ist ein kurioses
Teil, das durch Druck des zweiteiligen Zuges zwei Metallplättchen,
unterstützt von einem Gummistück, in Verbindung bringt. Leider
ist der Zug gut 15cm zu kurz... Im Norton Teilekatalog finden sich
zwei Teilenummern, eine für "Standard- Bar" und eine für "Hi-
Riser". Natürlich habe ich den falschen bekommen. Mal sehen, ob
Norton Motors mir den vor fast einem Jahr verkauften Zug noch
umtauscht (und vor allen Dingen einen passenden Zug hat).

29.03.2005 - Der morgendliche Besuch beim Dreher und beim
Metallbauer hilft mir bei der Suche nach einem passenden Stück
Edelstahlrohr für das Öldruck- Instrumentengehäuse auch nicht
weiter - außerdem sieht der Dreher beim Anfertigen eines Rohrs
aus VA eine Summe von knapp 140 Euro auf mich zu schweben...
Too much! Alternativ wäre natürlich Aluminium deutlich günstiger,
aber das müsste ich dann irgendwie verschrauben, da ich kein
Alu schweißen kann. Deshalb mache ich mich abends wieder
über mein halbfertiges Teil her: Ich schneide noch einen Streifen
Edelstahlblech ab, biege ihn über einem Rohr, setze dies über das
bereits fertige Teil und schweiße die Enden zusammen. Den
unteren Rand lasse ich offen stehen, sonst sieht das gleich wieder
grauselig aus. Dafür versuche ich am Unterboden die Macken mit
Karosseriezinn zu glätten, das Ergebnis: Naja... Ich bin aber fest
davon überzeugt, noch einige Wochen Wurstelei an dem Teil und
es wird doch noch richtig gut aussehen! :-) Ein Anruf bei Norton
Motors
(dessen Chef sich immer wieder freut, von mir zu hören...)
wegen eines längeren Bremszuges hilft nicht weiter: Den "Hi-Riser"-
Zug für die US- Ausführung der Norton Commando hat er zwar
erstaunlicherweise am Lager, der ist aber auch nicht länger als
der, den ich schon hier liegen habe. Damit bleibt mir nur noch das
Anfertigen eines neuen Zuges übrig - das habe ich zuletzt mit 15
am Gaszug des Mofas gemacht, und den Zug hatte ich geschraubt
und nicht gelötet. Bei Kabel-Schmidt werde ich fündig, hier gibt es
passende Seile, Lötnippel, Hüllen und Endkappen - für "nur" 72 Euro
bin ich für heute mal wieder dabei...

30.03.2005 - Ein weiteres Mal setze ich mich mit dem Instrumenten-
gehäuse auseinander. Ich schweiße ein paar passend gemachte
Bleche als Verstärkung an die Halterungen und schleife die Nähte
ab - Oje, wie sieht das bloß aus... Da hilft nichts, die Schweißpunkte
der ganzen Halterung werden vom Instrumentenbecher abgetrennt
und die Halterung der Mülltonne zugeführt. Einen letzten Versuch
mache ich noch - da der Becher mittlerweile ganz brauchbar ist,
bastele ich mir in der Garage eine Pappschablone und schneide
aus 2mm Edelstahlblech eine Halteplatte in Dreieckform aus. In den
nächsten Tagen werde ich testen, ob ich die sauber angepasst und
poliert bekomme.

01.04.2005 - Mehrmals wandere ich zur Garage und zurück in die
Werkstatt, um Maß zu nehmen, den Halter anzupassen, schleifen,
sägen und bohren. Schließlich habe ich das Teil soweit - jetzt bloß
nichts mehr ruinieren! Die Rundung des Halters, die unter dem
Instrumentengehäuse sitzt, delle ich vorsichtig in der Mitte ein,
damit die Ecken unterhalb des Rands von oben nicht zu sehen sind.
Mit ein paar Schweißpunkten hefte ich das Gehäuse auf den Halter,
bohre und fräse die Löcher für Beleuchtung, den Öldruckanschluss
und die zwei Befestigungsschrauben. Morgen werde ich das vor-
bereitete Teil schleifen und polieren, dann werde ich probieren, wie
das Stück passt und aussieht.

 

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Letztes Update: 01.04.2005