Honda SL350 K1

30.11.2022 - Die neue Vorderachse ist da - und hilft mir nicht weiter: Sie
ist prinzipiell identisch mit meinem Altteil. Bleiben nur noch die Mutter und das
Abstandsstück, aber die Teile sind noch auf dem Weg. Na schön, machen
wir am Motor weiter. Gestern bin ich gut 120 km gefahren, um bei einem
Hondahändler die fehlenden Gummidichtringe für die Kipphebelachsen ab-
zuholen, die er mir freundlicherweise bestellt hat. Ich montiere sie und damit
auch die Kipphebel, dann die beiden Lagerdeckel der Nockenwelle. Aber
sie hat deutlich Seitenspiel, dafür gibt es Ausgleichsscheiben - die habe ich
natürlich nicht. Im Bastelkeller finde ich eine Distanzscheibe von meinem CB250
Getriebe, die ich mit Hilfe der Drehbank auf das richtige Innenmaß drehen
kann. Nach Montage derselben hat die Nockenwelle aber gar kein Spiel
mehr, das ist nicht gut - die Welle muß sich ausdehnen können. Also wieder
raus mit dem Teil. Ich will die Ventile einstellen, aber der Motor dreht sich nur
bis zu einem gewissen Punkt, als Ursache stellt sich das eiernde Nockenwellen-
rad heraus, dass am Motorgehäuse andüllert. Irgendwie sitzt das Teil nicht
sauber auf der Nockenwelle, also: alles wieder ausbauen... Eine wirkliche
Ursache finde ich nicht, aber nach dem Wiedereinbau sitzt auf einmal alles
richtig. Steuerzeiten neu einstellen, Kipphebel wieder montieren, Lager-
deckel und Kettenspanner drauf, dann kann ich endlich die Zylinderkopf-
muttern festziehen. Leider werden die nur mit 15 Nm angezogen, mein Dreh-
momentschlüssel fängt aber erst bei 20 an. Im Baumarkt finde ich einen
Drehmomentschlüssel "für Fahrräder", der von 5 - 20 Nm geht, damit kann
ich nun endlich weiter arbeiten. Dann werden die Ventile eingestellt und
die kleinen Deckelchen draufgedreht, das war's für Heute.

Diffizil: Aufspindeln der
Distanzscheibe.
Die Papierdichtung muß
zurechtgeschnitten werden.
Die neue Vorderachse hilft mir
leider nicht weiter.
Der Motor ist fast fertig
zum Einbau.

02.12.2022 - Allzuviel Zeit habe ich heute nicht, aber gehen wir's an: Ich reinige
und entroste die Auspuffstehbolzen und setze sie ein, dann folgt der rechte Zylinder-
kopfdeckel, links ist ewas mehr zu tun: Die elektronische Zündanlage wird montiert,
für die Befestigung des darüber liegenden Deckels brauche ich 2 Senkkopfschrauben,
momentan habe ich die in der Länge nur als Schlitzschrauben da - macht nix. Auf
jeden Fall ist der Motor damit bereit zum Einbau. Die restlichen Teile für die Vorder-
achse sind da, schauen 'mer mal... Zu meiner Überraschung sind die Teile, abgesehen
von der Optik, absolut identisch, also muss die Achse passen! Ich probiere ver-
schiedene Varianten durch, eine davon passt. Die Achse kommt von rechts, die
Mutter dagegen wird links aufgesetzt, und zwar "verkehrt" herum - da sieht man's
mal wieder: man kann beim Zerlegen nicht genug Fotos machen, eines von der
Vorderachse fehlte mir - schon wieder Lehrgeld bezahlt. Die Tachoweille wird
eingebaut, dann soll der Bremszug folgen, aber das Reproteil ist zu kurz, da fehlen
gut 10 Zentimeter. Mist... Ich muss mir einen Zug selber machen, da kein Originalteil
verfügbar ist. Ich muss schauen, wo ich die Nippel her bekomme, speziell der
unten an der Bremse ist kein Standardteil.

Bereit zum Einbau in den Rahmen. Baugleich - zu meiner
Verblüffung.
SO gehört die Achse montiert. Sieht toll aus, die Duplexbremse.

06.12.2022 - Machen wir mit der Elektrik weiter, soweit das ohne Lampengehäuse
geht. Aus dem Teilekonvolut an Blinkern suche ich mir 4 brauchbare Stücke heraus,
die werden zerlegt, neue Kabel inkl. Massekabel angelötet und wieder zusammen-
gesetzt. Die hinteren Blinker kann ich gleich auf die neuen Stangen setzen und an-
schließen, da Honda zwar keine Blinker vorgesehen hat, aber seltsamerweise bereits
2 Kabel im Kabelbaum verlegt hat. Die vorderen Blinker kommen erstmal auf den
Teilehaufen. Dann nehme ich mir die Lenkerschalter vor: Da die beide nicht ans
Mopped gehören, muss ich mir mittels Messgerät Klarheit verschaffen, welche
Strippen welche Funktion schalten - ziemlicher Aufwand. Als das geklärt ist, ent-
ferne ich noch meinen selbstgebauten Montageständer, nachdem ich das Vorderrad
auf der Bühne festgeschraubt und mit Spanngurt gesichert habe.

Die Innereien werden
auf Vordermann gebracht.
Sieht ganz gut aus. Der Kabelsalat
wird durchgemessen.

08.12.2022 - Ich verlege den gekauften Bremszug komplett anders, dann passt
er so halbwegs, aber aus den gekauften Zutaten wird auch ein neuer Zug ange-
fertigt. Dazu verwende ich die Zugversteller aus einem ebenfalls zu kurz geratenen
Bremszug für meine CL450. Das Anfertigen dauert eine Weile, da auch das not-
wendige Lötbad eine ganze Zeit braucht, um auf Temperatur zu kommen. Dann
nehme ich mir den Holzklotz vor, den ich die neue Guzzi gebaut habe, entferne
die oberen Kanthözer und setze ihn unter die Schwinge anstatt des viel zu
labberigen Plastik-Containers - morgen soll nämlich der Motor eingebaut werden,
Dieter und Ernst werden dazu kommen. Daher lege ich auch alle Motorhalte-
schrauben bereit, 2 müssen noch gekürzt werden, eine Feingewindeschraube
suche ich mir auch noch aus meinem Fundus heraus. Bin gespannt, ob alles klappt...

Nicht sehr schön
geworden, sollte aber
funktionieren.
Die Motorhalteteile
und Schrauben...
...liegen parat.

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Letztes Update: 08.12.2022