Honda SL350 K1

25.11.2022 - Im Bastelkeller geht's los: Ich poliere den anderen Limadeckel,
das sieht deutlich besser aus als bei meinem Altteil! Dann fertige ich mir den
langen Motorhaltebolzen an: Ein Stück 10 mm VA Stangenmaterial wird
abgelängt, auf beide Seiten kommt ein M10 Gewinde, auf einer Seite wird eine
M10 Mutter festgeschweißt und auf der Drehbank sauber verputzt. Was mache
ich mit dem Seegerring für den Ölfilter? Das Teil ist etwas zu breit, aber auf der
Fräse hatte ich sowas ja schon mal probiert, das klappte nicht gut und dieser
Seegerring ist deutlich dünner... Ich spanne die beiden (ich habe mir 2 bestellt)
Seegerringe vorsichtig in das Drehbankfutter ein und schruppe gaaanz vorsichtig
ein paar Zehntel herunter, bis das Teil in die Nut des Ölfilters passt. Auf in die
Garage. Endlich, endlich ist der richtige Tachohaltering da, ich mache mich
gleich über die Armaturen her. Aber nach wenigen Minuten muss ich die
Garage wieder verlassen, da die Ringe von einer M8 Schraube mit 14er Kopf
gehalten werden wollen - sowas habe ich nicht, das muss ich herstellen. Im
Bastelkeller habe ich zwar keinen 14er Sechskantstab, aber einen sehr
ähnlichen Stab in Zoll-Maßen. Der wird in die Drehbank eingespannt, abge-
dreht und auf das abgedrehte Stück ein M8 Gewinde geschnitten. Jetzt halten
die Armaturenringe. Den Ersatzdrehzahlmesser nehme ich mir auch noch vor,
mit dem Heißluftföhn erhitze ich den Kunststoffrand, bis sich die Mechanik
aus dem Gehäuse lösen lässt. Dann ziehe ich die Nadel des Instruments ab
und reinige das verblichene Zifferblatt. In den USA habe ich Aufkleber
ergattert, die über das alte Zifferblatt geklebt werden - Klappt nicht so
ganz gut, es sind Einschlüsse unter dem Aufkleber, trozt penibler Reinigung.
Die Klarscheibe wird noch etwas poliert, dann setze ich das Instrument.
wieder zusammen. Naja, für den Werktag geht's... Es gibt eben Arbeiten, die
sollte man dem Profi überlassen, aber als temporärer Ersatz genügt das.
Nun montiere ich Tacho und Drehzahlmesser, dann steht der Motor auf dem
Plan: Die alte Steuerkette soll weichen, daher wird ein Kettenglied mit dem
Dremel abgeschliffen, die Kette geöffnet und die neue Kette dort eingehängt.
Mit Hilfe der alten Kette wird die neue eingezogen, dann das Kettenschloß
vernietet. Die neuen Führungsrollen werden montiert, mitsamt zwei winzigen
Gummidämpfern wandern sie in den Motorblock. Aus den Löchern, in die
die Führungshülsen für den Zylinder eingesetzt werden, popele ich noch reich-
lich Dreck raus, dann werden die Hülsen eingesetzt und die Zylinderfussdichtung
aufgesetzt. Die O-Ringe um die Zylinder kommen ebenfalls neu, dann naht
der Feierabend.


Schön geworden! Ein neuer Bolzen... ...die anderen habe
ich am Lager.
Total ausgeblichen. Mit neuem Aufkleber. Geht so...
Dünn drehen - schwierig. War lange unterwegs,
der neue Tachoring.
Die Schraubenköpfe
sind zu klein.
Unten Rohmaterial, Mitte
alte und neue Schraube.
Jetzt können die... Armaturen befestigt werden.
Die alte Steuerkette wird aufgeschliffen. Ganz schön verschlissen.
Reichlich Dreck in den Stehbolzenlöchern. Winzige Dämpfergummis halten
die Steuerkettenführungsrollen.

27.11.2022 - Ich baue mir im Bastelkeller einen Federhänger für den Seitenständer,
damit dieser von selbst einklappt. Aus einem Stück 2 mm VA Blech wird das Teil
geschnitten, gebohrt und geschliffen, dann geht's ab in die Garage. Leider klappt
es nicht, da der Winkel die Feder so stark spannt, dass sie sogar das 2 mm Blech
total verbiegt! Das muss ich anders konstruieren... Aber jetzt steht Dieter in der
Garage, er soll mir helfen, die Zylinder zu montieren. Arbeitsteilung ist angesagt: Er
hält den Zylinder in Position, ich versuche die Kolbenbolzen und die Draht-Sich-
erungsringe zu montieren. Eine Seite klappt, die andere nicht - der Kolben und die
Ringe rutschen raus... #*+&%!!! Zylinder wieder runter, Kolben neu montieren,
2. Versuch. Klappt wieder nicht... Erst beim 3. Versuch gelingt es mir, den 2.
Kolbenbolzen und die Sicherungsringe zu montieren - Puh, das war harte Arbeit,
für die wir gut 1,5 Stunden benötigt haben. Zylinder, -kopf und -deckel werden
als Einheit von 8 Stehbolzen mit Muttern gehalten, diese Konstruktion bedingt auch,
das wirklich auf Anhieb alles zueinander passen muss - blöde Konstruktion.
Dieter zieht sich wieder in die Behaglichkeit seiner warmen Wohnung zurück, ich
beschäftige mich mit der Steuerkette und der Nockenwelle. Es dauert ein paar
Minuten, bis ich herausgefunden habe, wie die Steuerzeiten eingestellt werden.
Lästig dabei ist, das ich das Kettenrad der Nockenwelle nur eingesetzt bekomme,
wenn der Zylinderkopfdeckel ab ist. 3 mal muss ich die Prozedur wiederholen,
da die Steuerkette immer wieder um einen Zahn vom Kurbelwellenrad abspringt.
Aber auch das Problem wird gemeistert, scheitern tue ich allerdings, als ich die
Kipphebel und deren Achsen einsetzen will: Im Dichtsatz fehlen die 4 O-Ringe
zur Abdichtung - was ist denn das für ein *"§$%& Dichtsatz? Im Bastelkeller
suche ich in angebrochenen Dichtsätzen der CB und CL und in meinem O-Ring
Sortiment nach etwas Passendem, aber da die Ringe Sondermaß haben, ist nichts
dabei. 2 der alten Ringe wären noch zu gebrauchen, aber die beiden anderen
sind nach 51 Jahren steinhart geworden - Feierabend!

Da entsteht ein neuer Federhänger. Fertig - dachte ich jedenfalls...
Der Zylinder sitzt,... ...ebenso die Steuerkette. Der Kopf ist drauf.
Die Nockenwelle ist auch montiert. Nur die Kipphebel nicht,
da die O-Ringe fehlen...

28.11.2022 - Neuer Versuch mit einem Federhänger für den Seitenständer: Ich nehme
Maß am Rahmen und prüfe, wie lang das Teil werden und in welchem Winkel es
zur Umlenkung stehen muss. Diesmal mache ich's auch deutlich massiver als Gestern,
damit es nicht wieder knickt. Fertiggestellt muß ich aber konstatieren, das ich's diesmal
übertrieben habe: Das Blech ist so dick, dass es in die Federaufnahme am Rahmen
nicht mehr passt... Versuch Nummer 3... Ein 4 mm Blech sollte reichen, es wird
ansonsten exakt dem Vorgänger nachgebaut und diesmal funktioniert's - der Ständer
klappt von selbst ein. Ich werde allerdings - soviel steht fest - nochmal am Ständer
arbeiten müssen, wenn die Auspuffanlage ans Mopped kommt. Ich setze den
Limadeckel an und prüfe, ob hier wenigstens alles sitzt. Den Rundstecker an den
Neutralschalter muß ich ersetzen, der abgebrochene Rest steckt im Schalter. Teils
muß ich die Isolierung des Limakabelstrangs erneuern, das Plastik ist völlig versteinert.
Der Limadeckel wird montiert und der Kabelstrang entlang der vorgesehenen
Führung verlegt. Dann will ich das Vorderrad montieren, aber irgendwas passt hier
nicht... Die Steckachse wird eigentlich von rechts montiert, aber dann hat sie keinen
Halt, von links passt die Mutter nicht. Im Teilekatalog sehe ich, das die Ersatzteil-
nummern einiger Teile abweichen: Steckachse, Abstandsstück und Mutter sind
anders, damit habe ich keine Wahl, noch in der Garage werden neue Teile bestellt.
Ich verfluche wieder einmal den Vorbesitzer, der einen solchen Teilemixmasch
verbrochen hat! Das wird mindestens eine Woche dauern, bis die Brocken da sind.
Dann sehe ich mir noch die Halterungen für die Blinker an, die ich für den TÜV
ja nachrüsten muss: Vorne und hinten sollten kurze Stangen ausreichend sein, aber
die Gewindestücke stehen weit raus, da könnten Abstandsstücke drauf. Ich schließe
ab und mache mir in der Bastelwerkstatt aus einem Stück Sechskant (das passt vom
Durchmesser her am Besten) und mit Hilfe der Drehbank 4 Abstandsstücke.
Endlich funktioniert's. Ein neuer Stecker... ...und etwas Isolierband
werden benötigt.
Da stimmt doch was nicht...? 4 angefertigte Abstandsbuchsen
für die Blinkerhalter.

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Letztes Update: 28.11.2022