21.10.2019 - Freund Dieter
ist um 08:15 da, wir holen den
05.11.2019 - Gestern bin ich bei einer Versicherung vorstellig geworden, die auch Oldtimertarife anbietet, ich bekomme einen Vertrag, leider muß ich aber Vorversicherungen nachweisen - ich brauche über 2 Stunden, um in meinen Aktenordnern die verschiedenen Versicherungen und die Versicherungsnummern ausfindig zu machen. Mit Verblüffung muß ich feststellen, dass meine Fahrzeuge bei 4 verschiedenen Gesellschaften versichert sind - kein Wunder, dass ich den Überblick verloren habe... Das Straßenverkehrsamt hat auch am Nachmittag noch auf, aber da bekomme ich keinen Termin mehr. Aber heute klappt's, auch wenn bereits eine halbe Stunde vor Einlaß ungefähr 50 Leute vor dem Eingang warten. Nach knapp 2 Stunden und um 91 Euro ärmer habe ich Papiere und ein Nummernschild mit Stempeln - die Honda ist damit offiziell zugelassen! Ich bastele mir aus einem 2mm Edelstahl- blech eine Unterlage, im Baumarkt bekomme ich passende Abstands- scheiben aus Kunststoff. Die Unterlage und das Kennzeichen werden gebohrt, unter dem Kennzeichen nimmt noch ein schmales Katzenauge Platz, ich muß nur den Kennzeichenhalter etwas biegen, damit alles ohne Kontakt zum Kotflügel sitzt. Dann nehme ich mir noch den bereits montierten neuen Anschlagdämpfer für dem Hauptständer vor - er ist einen Tick zu lang. Am Schleifbock wird das Gummiteil etwas gekürzt, damit klappt auch dieses Teil wie gewünscht und ohne "Feindkontakt" nach oben. Jetzt könnte man ja mal eine Proberunde drehen - wenn denn die Straßen nicht klatschnass wären... Ich habe mittlerweile genug Erfahrung mit Restaurationen um mir darüber im Klaren zu sein, dass nicht alles auf Anhieb sauber funktionieren wird, es sicherlich noch Probleme geben, über die ich hier natürlich berichten werde - hoffentlich wird's nicht zu viel zu berichten geben.
08.11.2019 - Das Wetter sieht nicht übel aus - Probefahrt! Nach dem Volltanken fahre ich los, zuerst zum Baumarkt, ich brauche ein paar Kleinigkeiten. Das Mopped fährt nicht schlecht, ich muß den Lenker etwas nach hinten setzen, der Schalthebel muß etwas höher und der Motor stottert beim Gasgaben, aber sonst geht's. Soll ich's wagen, nach dem Kurztrip Freund Dieter in Bonn zu besuchen? Ich riskier's, weit komme ich aber nicht: Das Stottern wird immer schlimmer, es fühlt sich an, als ob ich den Kaltstarter zugelassen hätte, was aber nicht der Fall ist. Einen Kilometer später ist Feierabend - der Motor geht aus... Auf dem Bürgersteig prüfe ich mit dem vorsichtshalber eingepackten Werkzeug die Benzinversorgung, nehme die Schwimmer- kammern ab und sehe nach allen in Frage kommenden Fehlern. Auffällig sind nur die Zündkerzen: Sie sind sehr stark verrußt, was zum beobachteten Fehler passt. Nach dem Abkühlen springt der der Motor wieder an und läuft leidlich, ich beeile mich, die heimische Garage zu erreichen. Motor- und Abgastester werden angewärmt und ans Mopped angeschlossen, aber ich finde nichts Offensichtliches. Der Motor stottert und hat ordentlich Fehlzündungen, auf Verdacht schraube ich 2 neue Kerzen ein und die Fehlzündungen sind weg... Das Stottern nicht, das würde vermutlich nach ein paar Kilometern wieder auftauchen, da das Gemisch offensichtlich viel zu fett ist, warum, entzieht sich momentan meiner Kenntnis. Allerdings fällt noch auf, das speziell der linke Vergaser praktisch nicht auf die Abgasschraube reagiert, was auch schon vor der Überholung so festgestellt wurde. Was nun? Ich halte im Internet Ausschau nach einem kompletten Satz Vergasern, dann sehen wir weiter.
10.11.2019 - Seitendeckel ab, Luftfilterabdeckungen ab (wozu leider links auch die Auspuffanlage gelockert werden muß), Luftfilter raus, Vergaser ab. Ich prüfe die Vergaser, kann aber keinen offensichtlichen Defekt feststellen. Aber ich habe mittlerweile Ersatz: Es ist mir gelungen, 2 NOS (New Old Stock = Neuteile mit Lagerspuren) Vergaser aufzu- treiben! Ziemlich selten, dass sowas auftaucht und mit 480 Euro auch kein Schnäppchen, aber eingedenk des Theaters mit meiner CB250G und der monatelangen Fehlersuche (wobei es hinterher DOCH nicht die Vergaser waren) habe ich mich zum Kauf der Teile entschlossen, damit kann ich auf jeden Fall einen Haken an diese potentielle Fehler- quelle machen. Auf jeden Fall vergleiche ich meine alten Teile, die Düsen, Bohrungen und die Justierung Stück für Stück mit den Neuteilen. 2 Dinge fallen auf: bei meinen Altteilen waren die Drosselklappen anderes herum montiert (aber schon vorher, da ich sie wieder so montiert habe, wie vorgefunden) und beim linken Vergaser sitzt die Klappe nicht bündig, damit sind die kleinen Bohrungen für den Leerlauf, die eigentlich abgedeckt sein sollen, frei - daher reagierte der linke Vergaser nicht auf Drehungen der Gemischschraube. Aber warum der Motor auf beiden Zylindern so fett lief, dass die Zündkerzen verrußen, bleibt vorläufig ein Geheimnis. Ich setze die neuen Vergaser wieder zusammen und montiere alle Teile wieder an. Zuvor muß ich jedoch die Reste der alten Aufkleber von den Neuteilen entfernen - der japanische Techniker, der die Dinger vor 50 Jahren angebracht hat, hat sicher nicht damit gerechnet, dass ich heute mit Benzin, einem Kunststoffschaber und viel Zeit versuche, den hart- näckigen Kleber wieder zu entfernen... Eine halbe Stunde später sind die Vergaser sauber und bald montiert. Laufenlassen, Einstellen und Probefahrt sind angesichts des Sonntags leider nicht möglich.
11.11.2019 - Die Maschine wandert von der Hebebühne zurück in die Werkstatt, der Motor startet ohne Probleme. Leerlauf, Gemisch und Gaszüge werden grob justiert, dann packe ich Werkzeug ein und starte zur Probefahrt. Nachdem das Öl warm geworden ist, probiere ich, ob der Motor hochdreht - tut er! Der Sound aus dem Scramblerauspuff ist amtlich, der Motor läuft soweit ganz gut. Nach einer halben Stunde kehre ich zurück, nehme den Abgastester in Betrieb und mache die Feinjustierung der Vergaser. Soweit, so gut, auf jeden Fall ist die Entwicklung vielversprechend!
14.11.2019 - Das Wetter sieht nicht übel aus, Werkzeug in den Rucksack und auf zur 2. Testfahrt! Das Mopped benimmt sich, Standgas ist da, Beschleunigen geht nahezu ruckfrei, das Fahrwerk ist komfortabel, die Sitzbank bequem - Prima. Ich besuche auch den Lackierer, er darf sich das Mopped auch einmal aus der Nähe ansehen. Unterwegs muß ich lediglich einmal anhalten, die Züge und das etwas zu hohe Standgas nachjustieren, sonst gibt es keine Probleme. In den USA sind mir Teile des Original Bordwerkzeug in die Hände gefallen, nach 1 Woche ist heute bereits der Achsmutternschlüssel angekommen, er bekommt eine Schicht Silberfarbe, morgen noch etwas Klarlack. Und noch etwas ist aufgetaucht: Ein NOS Auspuff - sowas darf man sich nicht entgehen lassen, besonders, da ich seit einem Jahr täglich die üblichen Auktions- häuser beobachte und noch nie einen neuen Auspuff habe auftauchen sehen. Trotz insgesamt 805 Euro inkl. Transport und Zoll schlage ich zu, gleichfalls bei einem NOS Satz Hitzeschutzgitter aus Deutschland für 184 Euro, nun fehlt mir noch der untere, demontierbare Krümmer, dann habe ich tatsächlich eine komplett neue Auspuffanlage.
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Letztes Update: 14.11.2019 |