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           Tag 25:  
			Da ich genügend Zeit habe, will ich mir in Keswick mitten im Lake 
		  District National Park die beiden Museen "Cars of the Stars" und 
		  "The Bond Museum" ansehen, Ich muss aber etwas warten, da beide 
		  erst um 10:00 öffnen. Beide Museen sind recht klein, haben für Fans 
		  aber Einiges zu bieten, im "Bond Museum" zahlreiche Original Bond 
		  Fahrzeuge und im "Cars of the Stars" (leider  
		  fotografieren verboten) alle möglichen Fahrzeuge aus Film und 
		  Fernsehen: 2 Batmobile (eines aus dem Kinofilm, ein älteres aus 
		  der amerikanischen TV Serie), den Harry Potter Ford Anglia, das 
		  "KITT" Car, den "Zurück in die Zukunft" DeLorean, das Mad Max Auto, "Tschitty Tschitty Bang Bang", den Aston Martin DB5 aus einem der letzten Pierce Brosnan Bond Filme und auch Mr. Bean's Mini. Das 
		  Wetter wird wieder deutlich schlechter, kurz hinter Keswig muss ich 
		  zur Abwechslung die Regenkombi anziehen... Im Peak District 
		  National Park ist wegen Nebels überhaut nichts zu sehen, so gerade 
		  eben noch die Straße. Immerhin, ich muss schon sagen, 
		  Großbritannien "verwöhnt" mich wettertechnisch mit Allem, was der gemeine Tourist erwarten darf: Sonne, Platzregen, Nieselregen und 
		  jetzt auch noch dicker Nebel - sämtliche Klischees fügen sich 
		  nahtlos ineinander... Ich will mir eine Unterkunft in Chesterfield, 
		  etwas außerhalb des Nationalparks suchen, sehe dann aber auf der
		  Karte, das Sheffield kaum 20 km entfernt ist. Sollte man nicht einen 
		  spontanen Besuch beim Ex- Besitzer meiner 
		  
		  Interceptor einbauen? So mache ich's auch, der Feierabendverkehr 
		  In Sheffield ist allerdings mörderisch, ich suche händeringend ein 
		  Hotel, aber nicht mitten in der City. 3 der von meinem GPS 
		  angegebenen Hotels existieren nicht mehr, das 4. ist mir mit 80
		  Pfund pro Nacht deutlich zu teuer. Die Besitzerin weiß aber Rat: In 
		  Rotherham gibt es eine B&B Kette mit preiswerten Zimmern. Das finde 
		  ich rasch, mit 29,90 pro Zimmer (auf dem Werbeplakat vor der Tür) 
		  ist das akzeptabel. Als die Dame an der Rezeption mir den Preis inkl.
		  Frühstück von 126 Pfund für 2 Übernachtungen nennt, ist meine Kreditkarte leider schon belastet - ich hätte besser vorher fragen 
		  sollen... Das Mopped wird abgeladen und schnell geht es Richtung 
		  Sheffield. Die Adresse ist rasch gefunden, aber es brennt kein Licht 
		  und auf mein Klopfen (immer noch keine Klingel) öffnet niemand. Immerhin, ein befragter Nachbar bestätigt mir, dass der 
		  Herr immer  noch dort wohnt. Na schön, versuchen wir's Morgen noch
		  einmal, nach dem Besuch bei 
		  Burton Bike 
		  Bits und
		  
		  Hitchcocks. Immer wieder fasziniert mich die Wetter- ergebenheit 
		  des Inselvolkes: Auf meine Frage an einer Tanke, wie denn die
		  Wetter- vorhersage für die nächsten Tage lautet, kommt die Antwort; "Not too bad, only a little Rain...". Ein gutes und preiswertes Abendessen bekomme ich direkt neben dem Hotel.  
		  
				
					
					
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					Diverse 
					Devotionalien im Bond Museum in Keswig | 
					Leicht lädierter 
					Aston Martin | 
				 
			 
			Tag 26: 
			Nach dem Frühstück geht's auf die Bahn, ich will "meine" 
			Ersatzteilhändler besuchen. 
			Burton
			Bike Bits 
			ist jedoch nicht aufzufinden, erst, nachdem ein freundlicher Motorradhändler im Internet nachsieht, zeigt sich, warum: Es gibt 
			gar kein Laden- geschäft mehr... Der Besuch bei
			
			Hitchcocks ist dagegen erfreulicher, Allan ist da, man wechselt 
			ein paar Worte (ja, ich habe ihn trotz der zahlreichen Fehlkäufe 
			leben lassen...) und kauft ein paar kleine Ersatzteile. In Sheffield
			versuche ich noch einmal mein Glück beim Vorbesitzer meiner
			
			Enfield, es bleibt aber dunkel im Haus. Ich hinterlasse einen Zettel 
			und mache mich auf ins B&B. Es ist noch recht früh am Abend,
			deshalb beschließe ich, die immer störrischer werdenden Gaszüge zu 
			wechseln. Es klappt praktisch auf Anhieb, ein englischer 
			Moppedfahrer, mit dem ich ein paar Worte wechsle meint, das ich 
			vom Wetter her sicherlich noch die besten Wochen des Jahres erwischt 
			habe...
  
			 
				
					
					
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					Bei Hitchcocks - 
					englisches Alteisen, wohin man auch blickt... | 
					Hier müsste man Zeit 
					zum Stöbern haben! | 
				 
			 
		  
			Tag 27: 
			Der Wetterbericht im Fernsehen sieht nicht übel aus, gegen 09:00 
			komme ich auf die Bahn. Spontan entschließe ich mich, nach 
			Redditch zu fahren und nach den Überresten der Royal Enfield 
			Fabrik zu suchen, die Mitte der 1960er geschlossen wurde. Nach einigem Herumfragen finde ich sie, einige der Gebäude stehen noch 
			und werden zum Teil von verschiedenen Firmen genutzt. Ein Mann, 
			der mich herumstehen und fotografieren sieht, spricht mich direkt 
			auf Royal Enfield an. Er erlaubt mir, einige Fotos auf dem 
			Innen- hof zu machen und erzählt mir, dass sein Stiefvater einst 
			Testfahrer bei Royal Enfield war und dass das ganze Industriegelände 
			einst die Royal Enfield Fabrik war - muss ein be- eindruckendes 
			Werk gewesen sein. Da ich eh' in der Gegend bin, mache ich einen 
			weiteren Besuch bei
			
			Hitchcocks und kaufe ein paar Teile ein. Bis zum Hafen in 
			Harwich zieht es sich, aber ich habe reichlich Zeit. 2 Stunden vor 
			dem Einchecken bin ich bereits da und unterhalte mich mit einem 
			älteren Finnen, der ein englisches Kitcar nach Finnland 
			überführt. Bis ich nach dem Abladen des Gepäcks meine Siebensachen 
			von Deck 3 auf Deck 9 in meine Kabine gewuchtet habe, bin ich in 
			Schweiß gebadet und benötige dringend eine Dusche... Danach, 
			einem Essen und 2 Bier später geht's mir wieder besser. Die Fähre 
			ist bestenfalls halb belegt, ich bin gar der einzige Motorradfahrer 
			an Bord. Die meisten Reisenden bevorzugen vermutlich die immer 
			preiswerter angebotenen Flüge oder nutzen die klassische Kurzstrecke Calais-Dover.   
		  
				
					
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					Die Überreste der einstigen Royal 
					Enfield Fabrik in Redditch | 
					Hier der Beweis | 
					Nicht mehr viel übrig nach all den 
					Jahren | 
				 
			 
			Tag 28: Irgendwie bin ich mit den englischen 
			und kontinentalen Uhrzeiten durcheinander geraten, jedenfalls bin 
			ich eine Stunde zu früh wach - dabei hätte ich eine Mütze voll Schlaf 
			noch gut gebrauchen können... Ich komme recht spät weg, da mein 
			Gepäck nur mit dem Aufzug zu transportieren ist und vor der 
			Ankunft im Hafen jeder schnell zu 
			seinem Auto will. Das Wetter in den Niederlanden sieht teils
			bedrohlich aus, bis auf ein paar Tropfen bleibe ich zwar  verschont, aber dafür ist es glatt 2-3 Grad kühler als in England, mich 
			fröstelt's während der Fahrt. Um 13:30 bin ich wieder zu Hause, 
			das Mopped wird abgeladen, der Urlaub ist damit  beendet. Was bleibt 
			festzuhalten? Ich habe sehr viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, faszinierende Landschaften gesehen und nette Menschen 
			kennen- gelernt, über 750 Fotos geknipst und 3 Kurzfilme gedreht,
			einen Satz Reifen komplett heruntergeschruppt und vor allem einen 
			Teil meiner inneren Ruhe wiedergewonnen -  Schottland, ich komme 
			wieder! 
			  
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