01.12.2022 - Lange nix mehr
gewesen, die Honda läuft brav. Eine
15.12.2024 - Lange gab's hier nix Neues, die Honda tut's einfach... Aber dennoch sitzt mir seit Langem ein Stachel im Fleisch: Links am Zylinderkopf hängt immer ein Öltropfen, auch das Nachziehen der Kopfschrauben vor längerer Zeit hat nichts gebracht. Kurz vor den Feiertagen habe ich etwas Luft und Lust, der Fehler soll endlich beseitigt werden. Ich baue Tank, Seitendeckel, Luftfilter und -gehäuse, die obere Motorhalterung, die Vergaserbank und ein paar Kleinteile ab. Der Kabelbaum wird auf Seite gelegt, die Zündanlage ausgebaut, dann noch die Auspuff- krümmer, danach geht's ans Eingemachte: Den Deckel der Kurbelgehäuseentlüftung abschrauben, dann folgt der Kipphebeldeckel mitsamt den Kipphebeln. Die Steuer- kette muß ab und die Nockenwelle ausgebaut werden, dazu wird zuerst das Antriebs- ritzel von der Nockenwelle abgeschraubt, dann die Steuerkette mit einem Stück Draht vorm Runterfallen in den Motorblock gesichert. Die Nockenwelle kann dann durch die Kette herausgefädelt werden, das Ritzel wird auf Seite gelegt. Nachdem etliche 8 mm und 6 mm Schrauben herausgdreht sind, kann der Kipphebeldeckel abgenommen werden. Noch ein paar weitere Schrauben und der Zylinderkopf wird abgenommen - er geht haarscharf am Rahmenrohr vorbei, beim Aufsetzen werde ich definitiv Hilfe benötigen. Ich reinige alle Teile und begutachte die Dichtflächen an Zylinderkopf und Zylinder - nichts zu erkennen... Mal sehen, was der Profi dazu sagt. Was brauche ich an Ersatzteilen und Dichtungen? Eine kleine Liste wird erstellt und zuhause am PC die Teile geordert, in den nächsten Tagen soll der Kopf begutachtet und ggf. geplant werden, hoffentlich wird das vor den Feiertagen noch was...
20.12.2024 - Tscha, gute und weniger gute Nachrichten: Der Motoreninstandsetzer kann am Zylinderkopf bzw. dessen Dichtfläche keinen Fehler finden, ich prüfe das mit meinem eigenen Haarlineal nach, auch am Zylinderblock ist nichts zu sehen, alle Teile sind absolut plan. Aber warum sifft es dann? Ich entscheide mich, die neue Kopfdichtung mit hochtemperaturfester Dichtmasse einzusetzen, analog zur SL350. Eigentlich macht man das nicht, aber ich weiß mir vorerst nicht anders zu helfen. Das einzige, was mir aufgefallen ist: Die alte Kopfdichtung ist aus einem Material, das wenig nachgiebig ist und fast die Anmutung von Plastik hat. Die Dichtung, die ich mir jetzt ausgesucht habe (3 Stück habe ich da) ist etwas "griffiger", die Oberfläche strukturiert und das Material führt sich mehr nach Dichtung als glatter Kunststoff an. Heute kommt Freund Ernst vorbei und hilft mir beim Aufsetzen des Kopfes und Einstellen der Steuerzeiten - alleine ist das etwas schwierig. Nach 1 1/2 Stunden ist der Kopf drauf und mit Drehmoment korrekt angezogen, die Nockenwelle ist montiert und die Steuerzeiten stimmen. Ernst verabschiedet sich, ich baue den Kipphebeldeckel und den Deckel der Kurbel- gehäuseentlüftung an, ebenso die die obere Motorhalterung und die Vergaser. Viel mehr schaffe ich nicht, ein paar kleinere Lackschäden an Rahmen und Luft- filterdeckeln werden beigetupft, damit schliesse ich die Arbeiten für heute ab.
23.12.2024 - Gestern habe ich die Instandsetzung abgeschlossen - dachte ich... Die Luftfilter und deren Abdeckungen sind wie immer ein K(r)ampf, dann folgen diverse Kabel und die Auspuffanlage, anschliessend die Einstellung des Zündzeit- punkts und die Montage des Limadeckels. Nach dem Anschliessen der Batterie und Test von Licht, Blinker usw. kann gestartet werden: Der Anlasser dreht, aber sonst rührt sich nichts... Die Quelle der Störung ist schnell gefunden: kein Zünd- funken, dabei habe ich doch erst vor einer halben Stunde die Zündung korrekt eingestellt und den Zündfunken auf beiden Kerzen gesehen! Die Zündanlage bekommt keinen Strom, soviel steht bald fest, aber die Ursache kann ich nicht finden, ich bin auch zu genervt. Darum geht es heute erst weiter, diesmal mit frischem Elan. Mit Hilfe des Schaltplans und teilweiser Öffnung der Isolierung des Kabelbaums finde ich den Fehler recht zügig: Eine Kabelverbindung zum Killschalter ist stark genickt und bekommt nur noch sporadisch Verbindung. Ich ersetze das Stück Kabel mitsamt Stecker und prüfe - der Zündfunken ist wieder da! Jetzt wird der Kabelbaum neu isoliert und die zuvor entfernten Teile wieder ans Mopped geschraubt, dann räume ich das Werkzeug weg und starte zur Probefahrt. Die Honda läuft, aber sie verschluckt sich des Öfteren, zudem ist das Ansauggeräusch meiner Meinung nach lauter als zuvor. Zurück an der Garage sehe ich mit Hilfe eines Spiegels nach den Verbindungen der Luftfilter zu den Vergasern: Ein Gummi sitzt nicht korrekt, ich löse die Schelle, drücke den Gummi in Position und schiebe das Mopped dann wieder zurück an seinen Standplatz. Ich werde auf jeden Fall den Zündzeitpunkt noch einmal mit der Stroboskoplampe prüfen, hoffentlich hilft das beim Motorlauf. Ob die ganze Aktion überhaupt erfolgreich und der Zylinderkopf nun dicht ist, weiss ich auch noch nicht.
27.12.2024 - Ich will die Zündung nochmal genau kontrollieren, dazu muss der Limadeckel ab, sonst sind keine Markierungen sichtbar. Aber meine Überraschung ist gross, als ich feststellen muss, dass die Zündung auf den Millimeter genau stimmt. Ich hatte gehofft, das die Zündung etwas zu früh steht und der Motor deshalb zum Stottern neigt. Na schön, prüfen wir das Abgas... Nachdem der Motor etwas Temperatur hat, hänge ich den Abgasschlauch in die Auspufftöpfe: Links etwa 2,9 % CO, rechts 2,8 - perfekt. Gut, Probefahrt: Nachdem ich den Gummi eines Luftfilters beim letzten Mal zurechtgerückt hatte, ist der Motorlauf etwas besser geworden, vielleicht prüfe ich in den nächsten Tagen noch einmal mit dem "Smoker", ob irgendwo was undicht ist. Es kann aber auch noch daran liegen, dass es mit gerade einmal 2 Grad bitterkalt ist. Ein paar Passanten, die mich mit Sandalen, Latzhose und Jethelm auf der Probefahrt sehen, schütteln den Kopf... ;-) Als letzte Tat des Tages baue ich noch das Vorderrad meiner RNineT aus und wechsele den Reifen mit Hilfe der notdürftig reparierten Reifen- montiermaschine gegen einen Gebrauchten aus, den ich noch aufbrauchen will. 16.02.2025 - Seitdem ich die Kopfdichtung der Honda erneuert hatte, lief sie nicht mehr sauber: Fehlzündungen, schlechte Gasannahme, Leistungsmangel. Vor ein paar Tagen hatte ich mir die Vergaser zur Brust genommen und die Vergaser- deckel abgenommen. Die Membranen sind nicht gerissen, auch die Düsennadeln sind in Ordnung. Ich komme zu dem Schluß, das es nicht an den Vergasern liegen kann, da ich im Zuge der Reparaturen die Vergaser lediglich ab- und wieder angebaut habe. Bleibt noch die Zündung, aber auch die hatte ich ja kontrolliert. Na schön, prüfen wir mal "dynamisch": Ich setze den guten alten Bosch Tester in Gang und sehe mir mit Hilfe des Oszilloskops die Zündnadeln an - aber auch hier sehe ich nix Auffälliges. Dann baue ich den Limadeckel ab und klemme eine Stroboskoplampe an, der Ölverlust über den offenen Deckel ist zu ver- schmerzen. Und da zeigt sich ein deutlicher Fehler: Obwohl die Zündung statisch stimmt, steht sie bei Leerlaufdrehzahl fast 20 Grad zu spät! Ich muss den Rotor versetzen, da das Verdrehen der Sensorplatte nicht ausreicht. Das Standgas steigt deutlich an, das Patschen im Stand ist weg. Ich setze alles wieder zu- sammen´und gehe auf Probefahrt. Das Patschen ist zwar nicht ganz weg, aber der Motor dreht willig hoch, hat Leistung und geht auch nicht aus - Erfolg! Verblüfft muß ich konstatieren, das speziell bei dieser elektronischen Zündanlage das statische Einstellen auf keinen Fall ausreicht. Dann nehme ich mir noch eine meiner beiden Stroboskoplampen vor, sie hat beim Einstellen den Dienst quittiert. Ein fetter Kondensator ist aufgebläht und defintiv defekt, Ersatz ist nicht so einfach aufzutreiben...
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![]() Letztes Update: 16.02.2025 |