Honda CB250 G5

24.02.2020 - Freund Dieter hat sich angekündigt, ich lege schon mal vor:
Die Auspuffhalteplatten werden entrostet, mit Rostumwandler
gepinselt und nach dem Trockenen grundiert und lackiert. Der vordere
Kotflügel wird innen grob entrostet und ebenfalls mit Rostumwandler
behandelt. Dieter ist mittlerweile eingetroffen und darf für's Erste die
Auspufftöpfe nochmal fein polieren, die Töpfe, Krümmer und deren
Halter wandern anschließend in die Garage. Eine Decke auf dem Boden
nimmt die ersten fertiggestellten Teile auf. Wir nehmen die Schwinge
und den Rahmen mit in den Bastelkeller, der Schwingenlagerbolzen
ist zwar wie erwartet festgerostet, aber mit einem selbst gefertigten
Spezialwerkzeug und einem dicken Hammer kann ich das Teil heraus
klopfen. Die Enden der Schwinge werden sorgfältig ausgeschliffen,
da kommen später die neuen Nadellager (sinnvolle Verbesserung)
rein. Dann nehmen wir uns den Rahmen vor: Ein paar Teile werden
noch abgebaut, lediglich die Kegelrollen-Lagerschalen müssen drin
bleiben, die gingen beim Ausbau kaputt. Die Lagerung des Haupt-
ständers im Rahmen ist total ausgeschlagen, hier ist Abhilfe angezeigt.
Wir werden, wie bei meiner CB250, Buchsen anfertigen und in die
wieder rundgefrästen Rahmenlöcher einsetzen, zusammen mit einem
ebenfalls sebst angefertigten Ständerbolzen. Das artet allerdings
aus, da die Löcher im Rahmen stark oval geworden sind - da hilft
nur die Fräsmaschine weiter. Mit meinem größten Fräser ausgerüstet
legen wir den Rahmen quer unter die Maschine, der Fräser glüht
fast, bis wir die Löcher wieder halbwegs in Form haben. Der Rest
wird mit einem kleinen Fräser im Dremel begradigt. Ein Stück
Messing wird in die Drehbank gespannt, am Rahmen nehmen wir
Maß und bringen das Teil in Form. Dieter darf sich auch mal an
der Drehbank versuchen - da braucht's aber noch etwas Übung.
Aber für heute ist's genug, wie machen Feierabend.

Entrostet: die Auspuff-
halteplatten.
...und neu lackiert. Der Kotflügel wartet
auf neue Farbe
Freund Dieter beim eifrigen
Polieren der Töpfe. ;-)
Das Schwingenlager:
total verrostet.
Da kommt eine feine
Nadellagerung rein.
Ausgenudelt: die Lagerung
des Hauptständers.
Neue Buchsen sind
in Arbeit.

26.02.2020 - Viele, viele Teile sind in den letzten Tagen angekommen, teils
von mir, teils von Dieter bestellt: 2 Auslassventile, ein Schwingennadellagersatz,
Buchsen für die Stoßdämpferaufnahme, Ritzel und Kettenrad, Gabelsimmerringe
usw. Einige Teile sind noch unterwegs: Ein neuer Sitzbezug nebst Halteriemen,
eine gebrauchte Kupplung, Schraubensätze in VA für Motor und Vergaser,
ein neuer Tankdeckel nebst Schließmechanismus, Speichen und -nippel für
die Räder und Steuerkettenführungen. Ebenso viele Teile fehlen uns aber auch
noch: Tacho- und Drehzahlmesserwellen, Gaszüge, Kupplungszug, Brems-
beläge vorne und hinten, eine Stahlflexleitung für die Bremse vorne usw.
Aber es geht weiter, z. B. heute Abend: Nach einem wirklich anstrengenden
Arbeitstag geht es zur Entspannung für eine Stunde in den Bastelkeller. Die
Auspuffhalter bekommen eine 2. Lackschicht und das entrostete vordere
Schutzblech bekommt auf der Innenseite eine Lackschicht in Silber.

23.03.2020 - Ein Tag frei - klappt aber erst ab Mittag... Trotzdem, ich
kann zumindest am Nachmittag ein paar Stunden investieren. Zuerst werden
die beiden Buchsen für die Ständeraufnahme am Rahmen fertiggestellt.
Dazu wird zuerst das Loch für den noch anzufertigenden Ständerbolzen
gebohrt, dann die Absätze für die Ständeraufnahmen passgenau abgedreht,
die letzten Zehntel werden mit Feile und Schleifpapier direkt am Rahmen
abgenommen, bis die Teile sauber sitzen. Dann wird der Ständer in den
Schraubstock gespannt und die Aufnahme für den Bolzen mit einer ver-
stellbaren Reibahle wieder rund gebohrt. Es folgt das Anfertigen eines
neuen Ständerbolzens: Kürzen, abdrehen und passend machen für den
Hauptständer - ganz fertig kriege ich's nicht mehr, bevor der Feierabend
naht. Morgen geht's weiter.

Sitzt: die neue
Passbuchse.
Der Ständer wird
wieder rund gebohrt.
Links das Altteil,
rechts entsteht die Kopie.

24.03.2020 - Machen wir weiter: In Zehntelschritten wird der neue Ständer-
bolzen immer weiter abgedreht, bis er leicht saugend durch den Ständer passt.
Jetzt können die neu angefertigten Buchsen auf das passende Maß aufgerieben
werden. Dann prüfe ich die Passungen zueinander, alles wird am Rahmen test-
weise montiert - macht einen guten Eindruck. Den Ständerbolzen kürze ich
noch etwas, dann werden in die Enden 2 Löcher für die Aufnahme von Splinten
gebohrt. Kurz in die Garage, dort hole ich mir 2 Karrosserieunterlegscheiben,
leider habe ich keine mit dem passenden Lochdurchmesser, daher müssen sie
einzeln in die Drehbank eingespannt und auf das richtige Maß aufgebohrt werden.
Als letzte Tat bekommt der Ständer mitten im Hauptrohr ein Loch verpasst,
darauf schweisse ich eine M6 Mutter, in der ein Schmiernippel Platz nimmt.
Das war's erstmal, weiter geht's vermutlich erst am Wochenende.

Fertig, der neue
Ständerbolzen.
Die Buchsen
werden auf Maß gerieben.
Passt soweit.
So wird das aussehen. Wer gut schmiert...

25.03.2020 - Abends habe ich nach einem stressigen Tag noch etwas Luft
(und Lust), eine Kleinigkeit zu basteln. Sehen wir uns den Seitenständer an:
Das Gewinde ist gut und auch die Führung im Rahmen ist nicht ausgeschlagen,
fast schon ungewöhnlich. Daher ist nur ein neuer Führungs- und Haltebolzen
nötig, da das Originalteil sowieso durch Abwesenheit glänzt. Ich finde sogar
im Teilestapel meiner letzten Restaurierung eine neue Ständerfeder, aber
dann verlässt mich mein Glück: Ich bräuchte eine Sechskanstange aus VA
mit 17mm Schlüsselweite, aber ich finde nur noch einen kümmerlichen Rest
in meinem Sortiment. Ich bestelle daher einen Stab in SW17 und einen in
SW19, bringe die Teile des Hauptständers in die Garage und mache
Feierabend. Immerhin ist der vor gut 4 Wochen in den USA auktionierte
Aufbockgriff endlich angekommen und in sehr gutem Zustand.

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Letztes Update: 25.03.2020