London 24.03. - 28.03.2016

Tag 4 (Buckingham Palace, Hyde Park, British Museum, Covent Garden)

Was fehlt mir noch von London: Richtig, der Buckingham Palace.
Mit der Bahn geht's bis kurz vor den Palast, dort sind mindestens
1000 Touristen versammelt und warten auf die Wachablösung um
11:30 - hätten sie mal besser auf die Hinweistafeln gesehen, dort steht,
das die Wachablösung erst ab Mai wieder stattfindet, dann wäre ihnen
die Enttäuschung erspart geblieben... ;-) Wohin jetzt? Der Hyde Park
ist nicht weit weg, der Weg dorthin wird leider von einem kurzen,
aber recht heftigen Hagelschauer begleitet, so dass ich (nebst anderen
Touris) einerseits den mitgebrachten Regenponcho überziehe und
trotzdem unter einem Denkmal Zuflucht suche. Nach 10 Minuten ist
der Spuk vorbei, die Sonne lacht vom blauen Himmel, der Hyde Park
zeigt sich von seiner schönen Seite. Am Marble Arch wartet eine
typisch Londoner "Spezialität": die "Speaker's Corner" ist Sonntags
Bühne für Laienredner jeglicher Couleur: ob bibelfeste Christen, ein
Imam, ein Strassenhändler oder politische Querköpfe. Jeder, der meint,
etwas sagen zu müssen und Perlen der Weisheit unter's Volk zu streuen,
darf sich hier Gehör verschaffen, wenn's die Zuhörerschaft denn
aushält... Mein Magen meldet sich zu Wort, daher hole ich mir in einer
Art Stehcafe/Bäckerei/Schnellimbiss ein "Ichweissnichtwas" (irgend
eine Art vegetarisch belegtes Baguette) und eine Schokolade mit Sahne.
Da wieder Regen droht, lenke ich meine Schritte zum nahen British
Museum, in dem sich bei diesem Wetter und am Ostersonntag Un-
mengen von Menschen tummeln. Die Sammlungen sind riesig und
sehenswert, natürlich ist speziell die Alt- Ägyptische Abteilung mit
Mumien und Sarkophagen sehr beliebt, so beliebt, daß man kaum an
die Vitrinen herankommt. Die Architektur des Innenhofs ist ein echter
Hingucker, es gibt viel, sehr viel zu sehen - ein kompletter Tag könnte
locker für die Erkundung der einzelnen Abteilungen draufgehen. Nach
2 1/2 Stunden reicht's mir erstmal, ich steuere Covent Garden mit
seinen Kunst- und Marktständen an, hier gibt's auch viel zu hören:
Auf der Straße vor dem Markt steht eine junge Frau, die über eine
wirklich gefühlvolle Stimme verfügt und sich selbst auf der Gitarre
begleitet, im Markt selbst schmettert eine weitere junge Frau mit
Hingabe Opernarien - und sie kann's! Nachdem ich dort etwas
herumgeschlendert bin, nehme ich Kurs auf die Waterloo Bridge, von
der aus man tolle Nachtfotos schiessen kann - aber auch bei Tageslicht
lohnt der Ausblick. Für heute habe ich genug gesehen und erwandert,
die Tube bringt mich zurück. Nach einer kurzen Ruhepause will ich noch
in meiner "Stammkneipe" was Essen - dummerweise hat deren Küche
schon vor 5 Minuten geschlossen... 200 m weiter findet sich ein großer
Pub, der auch anständiges Bar- Food serviert, für relativ schmale
7,25 £ bekomme ich einen guten Burger mit Salat, den typisch britischen
dicken Fritten, frittierten Zwiebelringen und ein Pint rotes Ale. Während
ich an der Bar meine Bestellung aufgebe, haben sich aber 2 neue Gäste
an meinem Tisch breit gemacht, obwohl ich demonstrativ mein Buch
dort habe liegen lassen - wäre nicht weiter schlimm, wenn der eine nicht
einen - Verzeihung - unglaublichen Mundgeruch hätte... Nachdem sie ihr
Bier getrunken haben, ziehen sie zum Glück wieder ab.

Prächtiges Tor am
Buckingham Palace
Viel los heute Und noch ein in Gold
getauchtes Tor
 
Die Wachen stehen parat Detail eines Tors
zum Hyde Park
Ruhe und Entspannung
findet sich abseits des Trubels
     
Niedlicher Eiswagen - aber
angesichts des mässigen
Wetters wohl kaum gut besucht
Im British Museum sind
Altertümer...
...Kunstgegenstände...
 
...und beeindruckende
Architektur eng miteinander
verwoben
Traditioneller
Schirmhersteller
Niedlich...
 
Die Skyline von der Themse aus beeindruckt

Tag 5 (Westminster, House of Parliaments, Soho)

Um kurz nach 10 checke ich aus und fahre ein letztes Mal in die City.
Westminster, der Clock Tower, das House of Parliaments und Downing
Street ziehen an mir vorüber, nach der sehr stürmischen Nacht (das hörte
sich teils an, als ob das Dach gleich abhebt) bin ich froh, daß das Wetter
zwar windig, aber trocken ist. Etwas ziellos sehe ich mir noch Soho an,
Soho Square und lande dann wieder am Piccadilly Circus. Zeit, zum Bahnhof
St. Pancras zu fahren. Obwohl ich 1 Stunde und 15 Minuten zu früh bin, ist
am Eurostar Terminal bereits der Teufel los. Die Kontrollen dauern länger als
bei der Hinfahrt, trotz Ablegen aller Metallgegenstände muss ich eine Leibes-
visitation über mich ergehen lassen, aufgrund der Menschenmassen fährt der
Zug zudem mit fast 20 min Verspätung ab. In Lille macht er nochmals Pause,
damit ist der Anschluß- ICE in Brüssel weg... Eine Durchsage kommt: die
Tickets können wohl auf einen anderen Zug umgeschrieben werden - ob das
dann wenigstens klappt? Klappt nicht direkt: Der eigentlich eine 3/4 Stunde
später fahrende 2. ICE nach Köln ist komplett ausgebucht - wir werden auf
einen kleinen belgischen Regionalzug verfrachtet und zu einem Städtchen
gekarrt, dessen Namen ich noch nie gehört habe, dann geht es nach Bahnsteig-
wechsel in einen weiteren Regionalzug Richtung Aachen, nach einer weiteren
Pause und Umstieg landen die müden Reisenden schliesslich im Aachener
Hauptbahnhof. *Schon* 1 1/4 Stunden später (!) sitzen wir im Zug Richtung
Köln. Dort erwische ich auf den letzten Drücker den letzten Regionalzug,
der mich in die Heimat bringt. Ein einsames Taxi vor dem Bahnhof erbarmt
sich meiner, und um 01:15 stehe ich endlich wieder vor der Haustür - ich bin
hundemüde... Nachdem ich noch die wichtigsten Kleinigkeiten ausgepackt
habe, horche ich um 02:00 endlich an der Matraze - nicht ohne meinem
Arbeitgeber noch per E-Mail angekündigt zu haben, dass ich wg. Schlaf-
mangels etwas später zum Dienst erscheinen werde...

Der Clock Tower mit Big Ben Mr. Churchill wacht
immer noch über die
Geschicke Großbritanniens
Trafalgar Square
   
Auch das ist Alltag
in London...
Der typisch britische Humor
schlägt gnadenlos zu
Mitten in der Nacht
vor dem Aachener Bahnhof 

 

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TIP:
- Der Verkehr in London ist heftig, als Fußgänger hat man's schwer,
   Ampeln dienen eher der Orientierung denn als verbindliche Signale
- Viele der staatlichen Museen sind kostenlos begehbar, auch Foto-
   grafieren ist meist erlaubt.
- Sofern man Nobelrestaurants, teure Cafes in der City und Feinschmecker-
   läden meidet, kamn man auch in London halbwegs preiswert Essen und
   Trinken.
-  Auch ohne die "klassischen" Touristenmagnete wie Westminster Abbey,
   Tower of London oder das London Eye zu besuchen, bietet London
   Abwechslung satt für jeden Geschmack.

Letztes Update: 16.04.2016