Italien - Trentino 18.05. - 03.06.2006

Tag 1:
Regen, Regen, Regen! Von der Abfahrt in Bonn bis hin zum 1. Hotel. Dazu dicker
Nebel auf der Schwarzwaldhochstrasse. Als meine Guzzi im Leerlauf nur noch auf
einem Zylinder läuft, ist die Laune endgültig dahin. Den Tag vergessen wir besser
schnell... Der Abend im Hotel "Zum Hirsch" in Elzach-Oberprechtal wird deshalb
besonders feucht – die Klamotten trocknen mit eingelegtem Zeitungspapier umso
schneller.

Kleine Elektrik-Panne -
kennt man ja schon...
Kurze Flucht vor
dem Dauerregen.

Tag2:
Kurz nach 11:00 ab auf die Landstraße, nach 2 km muss die Regenkombi wieder
angezogen werden. In Lindau am Hafen kann bei endlich sonnigem Wetter ein
kleiner Umtrunk genossen werden, dazu parken wir den Taxistand kurzerhand ein
wenig zu und sehen uns die Ausflügler auf dem Weg zu den Schiffen an. Ab Bregenz
geht es über kleine Landstraßen, die parallel zur Autobahn führen, in Richtung
Schweiz. In Chur, besser in Bonaduz finden wir schnell das Hotel "Zur Alten Post",
die Fahrt dorthin gestaltet sich allerdings aufgrund der kleinen Dörfer und daraus
resultierender Geschwindigkeitsbeschränkungen recht mühsam, Andreas wird von
der Gurkerei sogar regelrecht schlecht… Das Hotel ist nett, aber auch teuer, das
Abendessen inklusive "Absacker" (Bündner Rötli) macht die Fahrt aber rasch vergessen.

Fabelhafter Ausblick
auf den Bodensee
Lindau, am Hafen Schweizer Gemütlichkeit

Tag3:
Die beiden anstehenden Alpenpässe lassen die Herzen höher schlagen, der Stausee
bei Marmorera lädt zum Foto- Shooting ein, auch wenn es arg windig ist. Der Julier-
Pass präsentiert sich bei bestem Sonnenschein, der ebenfalls zum Fotografieren und
zum "Eisfischen" einlädt. Hier treffen wir auch einen BMW R1200 GS Fahrer, der aus
Italien zurückkommt, und unsere Hoffungen auf eine schnelle Anreise über den Pass
Croce Domini zerstört: Der Pass ist gesperrt. Der Bernina- Pass ist vermutlich auch
schön, aber auf der Passhöhe ist wegen dichten Nebels nichts, aber auch gar nichts
zu sehen. Kurz vor Breno nicht aufgepasst – schon sind Ernst und Regine verloren
gegangen. Beim Stopp kurz nach diesem kleinen Malheuer fällt mir die Guzzi beim
Absteigen um – der Seitenständer ist offenbar nicht mehr ganz zuverlässig. Dank
des Wunders moderner Handy Kommunikation melden sich die beiden aber recht
bald, in Breno schließen sie sich wieder dem Konvoi an. Vor der Abfahrt zum Pass
Croce Domini wird mittels GPS eine neue Route geplant, die rund um den Lago
d'Iseo führt, und uns wegen vieler vor Abgasen stinkender Tunnel, viel Verkehr und
etlichen Mehr- Kilometern so viel Zeit kostet, dass wir erst gegen 21:15 in Tiarno
di Sotto ankommen. Die Wohnung ist dank eines Englisch sprechenden (!) Italieners
rasch gefunden, der Schlüssel steckt sogar in der Wohnungstür, der erste Eindruck ist
allerdings ernüchternd: Die Möbel sind alt und verschlissen, wir haben kein Bettzeug
und die Bettdecken sind recht muffig… Schnell laden wir die Moppeds ab und machen
uns ins Dorf auf, um noch etwas zum Essen zu ergattern, aber leider haben alle Lokalitäten
geschlossen, lediglich eine kleine Bar mit furchtbar lauten Italienern ist noch offen.
 
Blick auf den
Marmorea Stausee
Auf der Julier Passhöhe
in 2284 Metern Höhe
Unser Spielkind...

Mit einem leicht unguten Gefühl in der Magengegend betreten wir die Runde, in die wir
sogleich aufgenommen werden. Wenngleich die Sprachbarriere und das leicht irritierende
Verhalten einiger offenbar stark angeheiterter Barbesucher erstmal für Verwirrung sorgen,
verbringen wir mit den Italienern, vor allem Federico und Lucia, einen feuchtfröhlichen
Abend. Da wir außer dem Frühstück in der Schweiz nichts im Magen haben, steigen uns
die von den Italienern und uns selbst spendierten Runden geistiger Getränke schnell zu
Kopf – es wird spät, ehe wir in unsere kalten Betten kommen.
 
Regine hat sich ein
großes Gelato geholt...
Rast am Lago Iseo Ein lustiger Abend!


 

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TIPP:
- Das Wetter ist zu dieser frühen Jahreszeit absolut unberechenbar,
die Regensachen sollten immer in Reichweite sein, auch in Italien.
- Die passende Ferienwohnung sollte man sorgfältig aussuchen, rund
den Ledrosee finden sich reichlich passende Unterkünfte.
- Als echten Nachteil haben wir empfunden, dass im Trentino viel
Deutsch gesprochen wird (Pflichtfach in der Grundschule) - so lernt
man die Sprache nicht so schnell wie in anderen Landesteilen.

Letztes Update: 16.06.2006