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           Tag 5:  
			Am Vorabend hat Christian auf mein Anraten hin noch den BMW Mobilen 
			Service angerufen,
			um einen Vertragshändler in erreichbarer Nähe zu finden. Der sitzt 
			in Avignon, das deshalb
			angepeilt wird. Auf der Fahrt dorthin wird es immer stürmischer, 
			liegt das an der Nähe zum Mittelmeer? Jedenfalls recht unangenehm, 
			besonders, da der Händler gerade Mittagspause
			macht und wir uns an einem nahe gelegenen Cafe draußen von Wind und Sonne satte 2
			Stunden beuteln lassen müssen. Als der Händler seine Siesta beendet 
			hat, geht es schnell
			voran: Die 1200er wird in die Werkstatt gefahren und einer Diagnose 
			unterzogen. Dieter
			hatte unterdessen mit Entsetzen festgestellt, dass sein Hinterreifen 
			auch nicht mehr der Beste
			ist und lässt sich einen Neuen montieren - nicht sein Wunschreifen 
			und auch nicht in derpassenden Größe, aber egal: Gummi ist Gummi! Vier Stunden müssen wir 
			auf Christians GS
			warten, bis die Mechaniker endlich eine neue Batterie eingebaut und 
			einen weiteren kleinen
			Fehler behoben haben. Die ebenfalls fälligen neuen Reifen bekommt er 
			allerdings nicht, wir
			sind mittlerweile spät dran und kurven schleunigst aus Avignon 
			heraus zurück auf die
			Tagesetappe. Kurz hinter Avignon sehe ich rechts einen größeren 
			Reifenhändler, der mir
			nach kurzer Anfrage in knapp 10 Minuten meinen Hinterreifen 
			austauscht, nachdem ich ihm
			das Rad ausgebaut habe. Weit kommen wir nicht mehr, in Grignan 
			finden wir ein sehr
			ansprechendes Hotel, das sich auch als das teuerste auf der Tour 
			entpuppt. Wir bekommen
			ein Vierbettzimmer, das mit seiner eleganten, weiß getäfelten 
			Inneneinrichtung, dem
			stilsicher ausgestatteten Hausflur mit der wunderschönen Steintreppe 
			Dieters Herz als
			Hotelier höher schlagen lässt. Zum ersten und einzigen Mal in dieser 
			Woche bekomme ich
			die Anweisung, Fotos zu schießen... Leider sind noch viele Geschäft 
			und Restaurants in
			der Vorsaison geschlossen, aber eine kleine Pizzeria lädt zum 
			Schmausen ein. Kurz nach
			der Mahlzeit schwächeln Christian und Dieter bereits ab (das 
			Alter?), Achim und ich killen
			noch in Ruhe einige Biere. 
			
				
					
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					Hotelzimmer vom Feinsten -  
					bis auf unser Gepäck- Chaos... | 
					Abendstimmung auf 
					dem  
					Marktplatz in Grignan. | 
					Man lässt sich's gut gehen. | 
				 
			 
			Tag 6: 
			Das Frühstück wird zum weiteren Highlight dieses Hotels: in einigen 
			mittelgroßen  
			Zimmern ist liebevoll eine ländliche Küche mit Herd, Kupferpfannen 
			und Schränken 
			nachgebildet worden, in der Mitte ein großer Tisch, auf den Ablagen 
			ringsum liegt eine 
			opulent präsentierte, reiche Auswahl an Nahrungs- und 
			Genussmitteln für die Gäste 
			bereit. Zurück im harten Alltag des Urlaubs - in Grenoble ist laut 
			BMW eine weitere 
			Vertragswerkstatt, die Reifen für Christians BMW auf Lager hat. Es 
			folgt eine kleine Odyssee,
			die von zwei Baustellen nebst Umleitungen und einem gerissenen 
			Kupplungs- zug an Achims GS
			gekrönt wird. Wieder zaubere ich aus meinem Fundus ein passendes Ersatzteil und montiere
			den neuen Zug im Handumdrehen. Nach zwei Minuten müssen wir nochmal 
			warten - Achim hat
			schon wieder seine Sonnenbrille verlegt (ein echter Klassiker auf 
			dieser Tour). Die Piste nach
			Grenoble führt 
			atemberaubend eng an einer Schlucht vorbei, meine Kamera darf zur Belohnung
			ein paar Fotos 
			aufnehmen. In Grenoble
			finden wir auf Anhieb den Händler, der sich umgehend
			um die GS von Christian kümmert.
			Zwei Reifen und einen Satz hintere Bremsbeläge (fast bis
			auf den Stahl herunter!) später ist
			Christian um satte 500 Euro ärmer und einige Erfahrungen reicher. 
			Der Tagesschnitt ist
			allerdings schon wieder im Eimer, der eingeplante Reserve- tag
			aufgezehrt. Nach dem
			nervigen Stadtverkehr in Grenoble halten wir nur wenige Kilometern
			durch, außerdem droht
			Regen. Wir entscheiden uns für ein schmuckes Skihotel, in dem schon
			Jean-Paul Belmondo
			und Catherine Deneuve nächtigten. Die Karte im hauseigenen 
			Restaurant
			muss ich mir
			von Dieter komplett übersetzen lassen (dessen Franzözisch gar nicht 
			übel ist),
			mein karges Französisch reicht gerade aus, die
			Worte "Bier" und
			"Wein" zu identifizieren... 
			Für morgen früh wollen wir uns Achims 
			100 GS
			vornehmen um dem
			Leistungsverlust auf die
			Spur zu kommen.  
			
				
					
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					Morgendlicher Ausblick 
					in Grignan. | 
					Opulentes Frühstück 
					-  
					für alle Sinne. | 
					Christian auf dem
					 
					Weg Richtung Grenoble... | 
				 
			 
				
					
					
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					| 1 arbeitet, 2 gucken 
					zu... | 
					Schmuckes Skihotel 
					bei Grenoble. | 
				 
			 
			Tag 7: 
			Die Vergasermembranen von Achims GS werden begutachtet, danach die 
			Zündkabel, 
			Zündspule und die Kerzen. Bei der Kontrolle des Ventilspiels 
			fallen ein Ein- und ein Auslass- 
			ventil durch Null Spiel auf - Diagnose: vermutlich ein verbranntes 
			Auslassventil. Immerhin 
			läuft der Motor noch gut genug, um die Heimreise zu überstehen. Dann 
			wird's Zeit, dass wir auf
			die Piste kommen, neben den fehlenden 40 Kilometern von Gestern muss 
			auch noch die
			für heute angesetzte Tagesetappe von 410 Kilometern bewältigt werden 
			- also Gaaaas! Einige nette Cols stellen sich uns in den Weg, werden aber 
			todesmutig niedergerungen.  Gegen 21:00 treffen wir am Tagesziel Belfort ein, da Dieter aber mit 
			keinem der Hotels so richtig warm werden kann, wird es 22:00, bis wir endlich eine 
			Unterkunft haben. Die Pizzeria gegenüber hat noch offen und damit ist auch der Abendschmaus 
			gerettet. Während Dieter und Christian schon wieder an der Matratze horchen, sitzen Achim, 
			ich und ein paar Biere noch so lange am Tisch, bis uns die Bedienung endgültig die Öffnung 
			zeigt, die der Zimmermann zum Verlassen der Gaststätte vorgesehen hat...  
			Tag 8: 
			Wir sehen uns zu Fuß Belfort und die Festung nebst Ausblick an, dann 
			naht der Abschied: 
			die 3 Kollegen fahren Richtung Heimat und ich ich Richtung Schweiz, 
			dem 2. Teil meines 
			Urlaubs mit den alten Freunden entgegen. An einer Tankstelle wird 
			noch einmal gemeinsam 
			der Saft des Lebens genossen (BENZIN meine ich, kein BIER!) und ein 
			Abschiedsfoto 
			geschossen (bei dem ich vermutlich den Objektivdeckel meiner Kamera 
			verloren habe), 
			dann setzen wir uns in entgegengesetzten Richtungen in Bewegung. Für 
			mich bedeutet das  
			auch, ein wenig entspannter meinen ureigenen Fahrrhythmus wieder zu 
			entdecken, bei einigen
			sehr netten kleinen Strecken finde ich denselben alsbald wieder. 
			Leider bedingt mein Reiseziel
			Vierwaldstättersee auch, dass ich sowohl durch Biel als auch durch 
			Bern fahren muss, da ich
			keine Autobahnvignette habe und auch keine Zeit, um diese 
			Ballungs- zentren großräumig zu
			umfahren. Aber auch das geht vorüber und bald lockt der Vierwaldstättersee bei bestem Wetter
			und einem großartigen Ausblick. An einer Parkbucht gefällt mir diese 
			Aussicht so gut, das ich
			spontan beschließe, im darunter gelegenen Ort Weggis ein Quartier zu 
			suchen. Das Navi weist
			mir den Weg zu mehreren Hotels, bereits das 2. ist nicht zu teuer 
			und ein kleines Zimmer
			genügen für Gepäck und Nachtruhe, auch wenn die Hotelwirtin mir 
			schlitzohrig ein Zweibettzimmer schmackhaft machen will. Es ist noch recht früh, deshalb 
			flaniere ich am traumhaft
			schönen Ufer entlang, wobei sich unzweifelhaft feststellen lässt, 
			das der Ort für besser betuchte
			Urlauber als ich bestens gerüstet ist: Viele teure Luxusautos und 
			noch viel teurere Hotels
			säumen die Hauptstraße. Im Hoteleigenen Restaurant lasse ich den 
			Abend langsam
			ausklingen, nur ein kleiner Spatz leistet mir am Tisch Gesellschaft 
			und schnappt sich frech
			die von mir hingeworfenen Brotkrümel.  
			
				
					
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					| Traditioneller Obststand. | 
					Panoramaausblick von der 
					Festung Belfort. | 
					Der Vierwaldstättersse 
					kommt in Sicht. | 
				 
			 
				
					
					
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					| Städtchen Weggis. | 
					Traumhafter 
					Ausblick. | 
				 
			 
			  
			Tag 9: 
			Beim Frühstück sehe ich auf der Karte, welcher Pass für die 
			Überfahrt über die Alpen 
			in Frage kommt. Per SMS habe ich zwar die Nachricht bekommen, dass 
			der Gotthardpass 
			offen ist, der sieht mir auf der Karte aber zu langweilig aus (ein 
			Irrtum, wie sich ein paar Tage
			später herausstellen sollte). Ich fahre den Pragelpass an, der lässt 
			sich aber nur bis knapp
			unter den Gipfel erfahren, einige dicke Schneewehen versperren mir 
			den Weg. Ein kleiner
			Fußmarsch bis um die nächste Kurve überzeugen mich endgültig, dass 
			dieses Abenteuer
			mit meiner schwer beladenen BMW nicht zu schaffen ist - Schade! Ich 
			fahre dann bis
			Andermatt, biege ab auf den Oberalppass und nehme dann den 
			Lukmanierpass, der einige
			sehr schöne Ausblicke auf die schneebedeckten Gipfel erlaubt. Auf 
			der anderen Seite der
			Alpen nimmt mich allerdings ein kräftiger Regen in Empfang, dem ich 
			nur mittels verschärfter
			Regenkleidung (inkl. wasserdichter Socken) trotzen kann. 50 
			Kilometer vor dem Ziel wird
			eine kurze Verschnaufpause eingelegt, zur rechten Zeit: Mein Handy 
			hat einen Anruf von
			Uwe registriert, der mir mitteilt, dass die Freunde seit einer 
			knappen Stunde im gebuchten
			Ferienhaus sind und bereits die Moppeds abladen. Gut, das mein Navi 
			Bescheid weiss,
			im Gewimmel der sehr engen unübersichtlichen Serpentinenstraßen hätte ich sonst lange
			nach der richtigen Straße suchen müssen. Die reguläre Straße endet an einem Parkplatz,
			wo die Freunde bei der Arbeit sind. Zum Ferienhaus führt eine kleine Privatstraße, die
			mehr aus Steinen als aus Teer besteht, trotzdem wage ich nach einer kurzen Besichtigung
			des Hauses und Abladen des Moppeds den Anstieg und parke vor der 
			Haustür. Das Haus
			ist wirklich sehr schön, großzügig, mit allem Komfort ausgestattet 
			und mit einem tollen
			Ausblick auf den See (sofern er nicht gerade in den tiefhängenden 
			Regenwolken verschwunden
			ist). Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase machen wir uns auf 
			nach Orselina, die
			Vermieterin hatte einen Tipp für ein nicht allzu teures Restaurant. 
			Der Weg dorthin bergab ist
			allerdings recht mühsam, das Abendmahl haben wir uns jedenfalls 
			jetzt verdient. Der Aufstieg
			danach ist allerdings dermaßen anstrengend, dass auf der Terrasse 
			gleich eines der
			mitgebrachten Bierfässer geopfert werden muss... 
			
				
					
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					Auf dem Pragelpass geht's 
					leider nicht mehr weiter... | 
					Fast schon Kitsch -  
					Oberalppass. | 
					Unser Wohnzimmer, sehr 
					gemütlich. | 
				 
			 
			  
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