Royal Enfield Interceptor Series II

06.11.2004 - Auf einem kleinen Oldtimer Teilemarkt in Hennef
erstehe ich ein paar Langschaft- Nüsse in Zoll, die ich bereits
einige Male schmerzlich vermisst habe. Außerdem fällt mir
in einer Grabbelkiste ein Lenker- Kombischalter auf, der im
Gegensatz zu bisher gesichteten Teilen recht zierlich ausfällt.
Das Stück ist aus Alu gemacht und lässt sich sicher gut polieren,
dafür steht auf dem Boden allerdings in erhabenen Lettern
"Kawasaki" - aber für 5 Euro... ;-)

07.11.2004 - Nachdem von den diversen Lieferanten die Teile
im Laufe der letzten Woche eingetrudelt sind, geht's weiter.
Der von mir ruinierte Sicherungshalter wird ausgetauscht, dann
werden die Deckelhalteschrauben angepasst und in eine ein
kleines Loch für einen Dauersplint gebohrt, das trotz Standbohr-
maschine einige Mühe und zwei Bohrer kostet. Jetzt können
endlich mal wieder ein paar Teile ans Mopped montiert werden,
also geht's mit einem Haufen Teile unter dem Arm Richtung Garage.
Das Halteblech für die Zündspulen wird zerlegt und die Grundplatte
am Batterieblech angeschraubt, das Einfädeln einiger Kunststoff-
Unterlegscheiben bereitet aufgrund der drangvollen Enge einige
Mühe, aber mit Hilfe eines zurechtgebogenen Drahtes und einigen
saftigen Flüchen gelingt es dann. Ich muss allerdings einige Male
zwischen Garage und Keller hin- und herpendeln um Schrauben
zu kürzen und Gewinde nach zu schneiden, dabei beneide ich
mal wieder diejenigen, die sich einfach zu ihrer Werkbank herum-
drehen können um solche Arbeiten aus zu führen...
Immerhin sieht das Teil montiert nicht schlecht aus - noch ein
paar Abende basteln, dann kann ich endlich mit der Verkabelung
anfangen.

Halteblech für diverse Elektrik vor der Schwinge

Der Sicherungskasten und die Boyer Powerbox

08.11.2004 - Herr Weigelt meldet sich zu meiner Überraschung
freiwillig per Telefon, um mir den monatlichen Lagebericht zu
geben: Die Lagerstellen der Kurbelwelle mussten noch einmal
poliert werden, da der Spezialist das Lagerspiel etwas zu knapp
bemessen hatte - die Kurbelwelle ließ sich nach dem Einbau in
das Motorgehäuse nicht mehr drehen. Außerdem fehlen ihm die
Hülsenmuttern, mit denen die Zylinder und -Köpfe auf den Steh-
bolzen verankert werden. Komischerweise finde ich die Teile
in dem Karton, in dem die neue Trockenkupplung mitsamt
Zahnriemen auf ihren Einbau wartet. Ich dachte, ich hätte alle
Motorteile längst nach Frankfurt gekarrt? Egal, evtl. sehe ich mir
den Motor am Donnerstag mal persönlich an und bringe die
Muttern gleich mit. Die Zylinder sind so haarscharf bemessen,
das zur Montage leichte Hammerschläge notwendig sind, um die
Laufbuchsen ins Gehäuse zu bringen, das Spiel beträgt nach des
Meisters Messungen nur 13/100 Millimeter - das nennt man wohl
eine Passung... Auf jeden Fall möchte er daran nichts ändern,
die Drahtsicherungen der Kolbenbolzen möchte er aber gegen
etwas Haltbareres ersetzen.

11.11.2004 - Erst spät komme ich auf die Bahn Richtung Frankfurt,
aber es lohnt sich: Nachdem ich Hr. Weigelt die Hülsenmuttern
ausgehändigt habe und ihn vorsichtig nach dem Stand der Dinge
frage, bestätigt er den Motor noch innerhalb der nächsten Wochen
fertig zu stellen. Die Kurbelwelle ist inkl. Pleuel wieder im Gehäuse
gelandet und so fehlen eigentlich nur noch Zylinder und Köpfe.
Ich nehme mir noch das Öldruck- Anzeigeinstrument mit, da ich
einen Platz dafür suchen und ggf. eine Konsole basteln muss.

Der Meister beim Begutachten einer Norton Kurbelwellle Reichhaltiges Ersatzteil- und Zubehörangebot

 

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Letztes Update: 11.11.2004