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         Royal Enfield 
        Interceptor Series II 
        17.03.2004 - Ein Paket mit 25 Kg bestem 
        englischem
        Alteisen 
        kommt bei mir an: Ein aus Neuteilen montiertes
        Getriebe, eine 
        Bremstrommel inkl. Kettenrad und diverse
        Kleinteile sowie die 
        ausgetauschten neuen Zylinder, die
        hoffentlich jetzt in Ordnung sind. 
        Mittlerweile wird der Motor
        in Frankfurt zerlegt -
        die Pleuel müssen 
        auf jeden Fall gerichtet
        werden, außerdem
        natürlich alle Lager 
        erneuert. Weiterhin
        muss ich auch noch
        reichlich Kleinzeug wie 
        Schrauben etc.
        bestellen, das Aufarbeiten
        inkl. Verchromen kann ja 
        kein Mensch
        bezahlen... 
        Einige Teile gebe ich zum Glasperl- und Sandstrahlen weg,
        die 
        Gabel muss ebenfalls neu gebuchst werden. 
      
        
          
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           Ein neues Getriebe - ja, sowas gibt's!  | 
         
       
      22.03.2004 - Mit drei Tagen Urlaub im Rücken geht's 
      Richtung 
      Bayern, den Fahrwerkskünstlern entgegen. Die Firma
      Köster 
      nimmt sich des Rahmens an. Das Ergebnis: Lenkkopf verdreht, 
      Schwinge verzogen und leider auch die Lenkkopflager- Aufnahmen 
      beschädigt. Die Aufnahmen müssen aufgeschweißt und wieder auf 
      das richtige Maß sowie den richtigen Winkel abgefräst werden,  
      was die Sache mal wieder teuer macht... Aber während ich mir 
      ein Hotelzimmer suche, wird die Arbeit korrekt ausgeführt, wovon 
      ich mir spät am Abend selbst ein Bild machen kann. Am nächsten 
      Morgen geht es zum zweiten Spezialisten -
      Emil Schwarz. 
      Der Meister selbst sieht sich die gerichteten Fahrwerksteile an 
      und teilt mir aber dann mit, das ein Umbau des Lenkkopflagers 
      vom Rillen- auf ein Kegelrollenlager zwar möglich, aber sehr 
      aufwändig und damit teuer ist. Das gleiche Urteil fällt er über das 
      Schwingenlager. Eine zusätzliche Hürde stellen natürlich die 
      Zollmaße aller Teile da, die eine Anfertigung auf der Drehbank 
      notwendig machen. Damit wird es nicht nur unrentabel, sondern 
      zumindest im Falle des Lenkkopflagers auch unsinnig - so schlecht 
      ist das serienmäßige Rillenlager mit seinem Konus auch wieder 
      nicht und Rennen werde ich mit der Enfield wohl kaum fahren. 
      Auf der Rückfahrt suche ich auch noch meinen Motorspezialisten 
      Weigelt auf um ihm 
      die aus England eingetroffenen Zylinder zur 
      Begutachtung zu übergeben, diese finden nun endlich Gnade 
      vor seinen gestrengen Augen - ein Problem weniger. 
      
        
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           Der Rahmen wird nochmals vermessen  | 
          
           Der reparierte Lagersitz des Lenkkopflagers  | 
         
       
      24.03.2004 - Einige Aluteile kann ich mir vom 
      Glasperlstrahlen 
      abholen. Der Alu- Ölkühler wird noch ein wenig entgratet und 
      neue Dichtungen angefertigt, die restlichen Teile müssen noch 
      aufgearbeitet werden, besonders der Hauptständer aus Alu. 
      Der Rahmen wandert mit der strikten Auflage, nur erstklassige 
      Arbeit ab zu liefern, beim Lackierer. Ein neues Lenkkopflager 
      wird in England bestellt, außerdem werde ich mit dem beim 
      
      Korrosionsschutz-Depot bestellten E-Zink- System mal probieren, 
      diverse Stehbolzen und Schrauben zu verzinken. Das Produkt 
      wurde in der 
      Oldtimer- Markt mal erfolgreich getestet, mal sehen, 
      ob's auch funktioniert. 
      02.04.2003 - Für Schrauben und dergleichen unebene 
      Oberflächen 
      scheint das System wenig geeignet, also bestelle ich mir stattdessen 
      neue Schrauben bzw. wo diese erhältlich sind Edelstahlschrauben. 
      Da das Baujahr der Enfield genau in die Umstellungsphase der 
      englischen Industrie von englischem Zoll auf amerikanisches Zoll gehört, findet sich ein
      wahres Sammelsurium an verschiedenen Gewinden: Neben BSF
      (British Standard Fine - englisches Fein- gewinde) und BSW (British
      Standard Whitworth - englisches Grobgewinde) finden sich BSCY
      (British Standard Cycle - aus Altbeständen, ursprünglich speziell
      für Motorräder entwickelt), dazu UNF (Unified Fine - amerikanisches
      Feingewinde) und UNC (amerikanisches Grobgewinde), also das
      ganze Schreckens- kabinett an Zollmassen... Die Gabel birgt ebenfalls
      ein paar Überraschungen: Die Tauchrohre und einige Teile sind von 
      Norton übernommen, die Standrohre stammen von einer AJS bzw. 
      Matchless und der Rest ist Enfield Eigenbau. Neue Standrohre als 
      Ersatz für die zwar geraden, aber nicht verchromten Standrohre 
      (tolle Gleitfläche für die Simmeringe!) kann mir hoffentlich
      Southern- 
      Division besorgen, der Rest kann aufgearbeitet werden. 
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