Honda CB250 G5

03.10.2015 - Zwei Kunststoff- und eine VA- Unterlegscheibe
unter das Kettenschutzblech, dann ist das Geklapper endlich weg.
Bleibt noch die Vergaserabstimmung: Ich tausche erst die 120er
Sekundär Hauptdüsen gegen 118er aus - schon besser. Dann
folgen 116er und anschliessend 114er, jetzt bin ich fast da, wo ich
hin will: Der Motor läuft recht ordentlich, aber nun ist der Tag
zu weit fortgeschritten, um noch mehr zu testen - nächsten Samstag
ist auch noch Zeit.

14.11.2015 - Im Laufe der letzten Wochen habe ich die Haupdüsen
immer wieder getauscht, zuletzt habe ich nun 104er Düsen montiert.
Dabei wird's wohl blieben, denn von 106 auf 104 kann ich am Motorlauf
keine Änderungen mehr feststellen - Ruckeln tut der Motor aber immer
noch... Als letzte Tat habe ich nun die alten Düsennadeln gegen Neue aus
einem Überholkit eingebaut, für eine ausgiebige Probefahrt reicht leider
momentan das Wetter nicht aus.

19.12.2015 - Es ist viel zu warm für Dezember, daher zieht's mich mal
wieder in die Garage. Meine Überlegung: Der Motor läuft besser, solange
er kalt ist und schlechter, wenn er warm ist. Diagnose: Der Motor läuft
immer noch zu fett. Daher ersetze ich die 104er Hauptdüse gegen die
kleinste Düse aus meinem Set, eine 100er - Probefahrt! Nach ein paar
Kilometern teste ich das Verhalten bei Vollgas - der Motor dreht sauber
hoch, aber im Übergangsbereich ruckelt er stark. Die Hauptdüse scheint
also einigermassen zu stimmen, aber entweder die Düsennadel oder deren
Gegenstück, die Nadeldüse nicht (oder beides...). Da werde ich wohl in
den sauren Apfel beißen und Originalteile bestellen müssen, die leider
horrend teuer sind...

26.12.2015 - Die Teile sind da, am heutigen Samstag ist Zeit - weiter
geht's. Die Vergaser müssen abgebaut werden, im eingebauten Zustand ist
an die eingepresste Nadeldüse praktisch nicht heran zu kommen. Schnell
sind die Teile demontiert, ich vergleiche Düsennadeln und Nadeldüsen mit
den Neuteilen, kann aber nichts feststellen. Ich hatte noch den Verdacht,
dass ich eventuell die Nadeldüse verkehrt herum eingebaut hatte, aber das
bestätigt sich anhand der Mustervergaser, die noch hatte, leider nicht.
Na schön, probieren wir's trotzdem... Nachdem ich die Teile ersetzt und
die Vergaser zusammengebaut habe, geht's an den Wiedereinbau. Mein
"Lieblingsgegner" sind noch nicht mal die Vergaser selbst, sondern die
Luftfilter: Die Teile passen nur im Millimeterbereich am Batteriekasten
vorbei, für die Befestigungsschellen ist noch weniger Platz und die lange
durch beide Luftfilter führende Befestigungsschraube ist eine einzige Plage.
Natürlich reißt mir zu guter Letzt auch noch diese Schraube ab, die ich
mir im Bastelkeller aus einem Gewindestab und dem Schweißgerät neu
herstelle. Nachdem das ganze Geraffel endlich wieder an seinem Platz ist,
folgt die Probefahrt und die Ernüchterung: Der Motor läuft schlechter als
vorher... Im mittleren Drehzahlbereich nimmt er kaum Gas an und
ruckelt sehr stark. Nehme ich während des Ruckelns den Kaltstarter
dazu, will sie ausgehen, der Motor läuft eindeutig zu fett. Noch Ideen?
Nur noch eine: Ich werde die Düsennadeln der 250er und der 360er
vergleichen, vielleicht bringen die ja Verbesserung.
Meine "Mustervergaser"
helfen auch nicht weiter
Die Überholsätze
Die Vergaser sitzen wieder Beliebtes Spiel: Alt und Neu

28.12.2015 - Ich habe mir die "Mustervergaser" aus meinem Fundus noch mal
ganz genau angesehen, im Gegensatz zu den verbauten Vergasern haben diese
keine demontierbaren Luftdüsen unter dem oberen Deckel, sondern eingepresste
Buchsen unterschiedlicher Größe. Ich prüfe das mit Hilfe des Werkstatthandbuchs
und des Teilekatalogs gegen, dabei fällt mir auf, dass drei verschiedene Durch-
messer verbaut sind, obwohl im Teilekatalog nur 2 verschiedene Typen aufge-
führt sind - Hoffnung keimt auf... In der Garage schraube ich die Deckel der
Vergaser ab und schraube die Düsen heraus - tatsächlich: Ich habe nach dem
Teilekatalog bestellt und verbaut, an Stelle der 85er Düse habe ich eine 50er
montiert und an Stelle der 150er die 85er. Die Düsen sind schnell getauscht,
die Vergaserdeckel wieder montiert und die Probefahrt gestartet - erfolglos!
Ich war so sicher, dass es jetzt deutlich bergauf geht. Wat nu? Raus mit den
Luftfiltern und neue Probefahrt, aber auch das bringt nichts. Ich sehe mir die
Zündkerzen an, beide sind schwarz von Ruß, die rechte aber schwärzer,
daher tausche ich auf Verdacht noch die rechte Zündspule (die linke hatte
ich ja bereits erneuern müssen) - auch nix. Beim Laufenlassen im Stand
sehe ich aber, dass die Vergaser kräftig an den Ansaugstutzen ruckeln, darum
sprühe ich etwas Bremsenreiniger auf die Stutzen und - der Motor geht aus.
Die Schellen lassen sich noch etwas nachziehen, nützen tut's aber nicht, der
Motor zieht an dieser Stelle Falschluft. Kamen mir bei der Montage schon
ziemlich wabbelig vor, die Nachbaustutzen ohne Metallverstärkung, das rächt
sich nun. Via eBay sichte ich einen Satz Originalstutzen, die sollen allerdings
satte 150 Euro kosten, plus Transportkosten und Zollgebühren (eBay USA)
kämen da fast 200 Euro zusammen - viel zu viel. Der Teilehändler in den
Niederlanden hat einen Satz für schlappe 130 Euro, wie ich hoffe, Original-
teile mit Metallverstärkung, die sich nicht in alle Richtungen verbiegen. Die
Probleme bleiben mir also noch eine Weile erhalten...

09.01.2016 - Die Vergaser werden abgebaut und nach unten Richtung
Motorgehäuse gelegt - ich habe wenig Lust, die Teile ganz auszubauen,
was nämlich immer auch die Demontage der Seilzüge bedingt... Die alten
Stutzen sind definitiv zu weich und haben sich verformt, daher waren sie
auch nicht dicht. Mit neuen Dichtungen und zusätzlicher Dichtmasse werden
die neuen Stutzen verbaut, dann die Vergaser wieder an ihren Platz montiert.
Der Einbau der Luftfilter artet wie immer zur nervenzehrenden Aktion aus...
So, fertig, auf zur Probefahrt! Es geht zwar besser, aber verschwunden ist
das Problem leider immer noch nicht, ein Test mit Bremsenreiniger an den
Übergängen von Vergaser zu Ansaugstutzen und Ansaugstutzen zu Zylinder-
kopf offenbart keine Undichtigkeiten, der Motor läuft im Stand ruhig weiter.
Eine Idee kommt mir aber noch: Ich werde bei nächster Gelegenheit das
Ventilspiel kontrollieren, vielleicht hat sich da massiv was gesetzt.
Arg weich, die Dinger... Die neuen Stutzen liegen parat

23.01.2016 - Die Ventile hatte ich letzte Woche kontrolliert, aber da war
nichts verstellt - hätte mich auch gewundert. Was mir an den alten Ansaugstutzen
noch auffiel: Die Vergaser saßen offenbar nicht ganz in den Stutzen, eine
Kontrolle mit einem Spiegel zeigt, dass da auch bei den neuen Stutzen der Fall
ist, daher löse ich die Schellen und schiebe mit Hilfe eines Montiereisens die
Vergaser die letzten Millimeter an ihren Platz - bringt aber auch nix. Ich prüfe
erneut die Zündanlage, da ich immer noch nicht weiss, wo das Problem denn
eigentlich liegt. Ich vertausche Anschlüsse und Spulen von links nach rechts,
das Problem bliebt aber auf dem rechten Zylinder. Die Einstellung der Zündung
wird ebenfalls akribisch geprüft, ein Problem taucht mit dem Impulsgeber des
rechten Zylinders auf: Dessen untere Befestigungsschraube ragt bis an den
Rand der Kipphebelgehäuses und stößt dort an, ich baue daher die Geber-
platte komplett ab und fräse ein klein wenig vom Gehäuse ab. Nachdem die
Zündung wieder montiert und penibel eingestellt ist, versuche ich's erneut,
aber der Motor will einfach nicht sauber laufen. Als letzte Tat mache ich zum
wiederholten Mal die rechte Schwimmerkammer ab und prüfe den Schwimmer-
stand - sieht gut aus. Dennoch stelle ich den Stand magerer ein um zu sehen,
ob sich am Motorlauf was ändert - was es nicht macht. Watt nu? Es fällt mir
nur noch eines ein: Ich habe noch ein unzerlegtes Vergaserpärchen und zwei
zerlegte Gehäuse, daraus werde ich mir einen rechten Vergaser zusammen-
bauen und den rechten Vergaser ersetzen - schauen wir mal, ob das eine
Änderung bringt.
Kleine Ausfräsung, dann passt auch die Zündung wieder


▲ Zurück zum Seitenanfang

◄ vorherige Seite

nächste Seite ►

horizontal rule

Letztes Update: 23.01.2016