Honda CB250 G5

05.01.2023 - Das defekte Zündkerzengewinde der linken Seite
soll am kommenden Samstag repariert werden. Da ich sowas bisher
noch nicht sehr oft gemacht habe, habe ich mir sowohl Gewindebuchsen
als auch Drahteinsätze (aka "Helicoil") besorgt. In 2 Stücke Alu habe
ich passende Bohrungen gemacht und diese mit je einer Buchse und
einem Drahteinsatz versehen, jeweils mit den vom Hersteller der Rep-
sätze mitgegebenen Werkzeuge und nach Anleitung. Ein Satz Drahtein-
sätze offenbart sich als Pleite: die Bohrung mit dem neu geschnittenen
Gewinde ist so eng und die Drahtspulen so groß, dass sie sich beim
Eindrehen auseinanderziehen und die Zündkerze nicht passt. Ein teurerer
Satz von einem renommierten Hersteller dagegen funktioniert gut. Ebenso
gut klappt es mit einem preiswerten Satz Gewindebuchsen, ich muss
die Buchse lediglich um einen Millimeter kürzen, da die Zündkerze
sonst nicht mehr sauber in den Brennraum ragt. Mir persönlich ist
die Buchse angenehmer, da sie insgesamt einen stabileren Eindruck
macht und ich bei den Drahteinsätzen 2 Stück hintereinander montieren
müsste, da einer alleine nicht lang genug ist, um das ganze Gewinde
zu stützen. Wir werden sehen, ob und wie es klappt.

Links eine Gewindebuchse,
rechts ein Drahteinsatz.
Die Buchse muss etwas
gekürzt werden.

07.01.2023 - Dieter muss erstmal mit in den Bastelkeller, da ich noch an der
Drehbank eine weitere Führungshülse für einen Fräser herstelle. In der Garage
legen wir los: Die Idee mit den Führungshülsen für Gewindeschneider und Fräser
war gut, aber es klappt nicht: Die Hülsen müssten richtig befestigt werden, nur
mit den Händen runterdrücken reicht nicht. Na schön, dann eben Freihand...
Der Fertigschneider für die Gewindebuchse wackelt wie ein Lämmerschwanz,
daher schneiden wir mit dem Gewindeschneider für die Drahteinsätze vor, der
eine bessere Führung hat, da er im ersten Bereich das alte Kerzengewinde
nutzt. Damit klappt es dann, mit der Endoskopkamera sehen wir in den Zylinder,
wo sich Unmengen an Spänen angesammelt haben - das hätte man niemals mit
einem in Fett getauchten Gewindeschneider halten können! Dann wird der
Zylinder mehrfach mit Druckluft ausgeblasen, bis nur noch winzige Krümel
im Zylinder haften - ungefährlich. Die Gewindebuchse wird mit hochtemperatur-
festem Gewindekleber eingepappt, dann kann die Buchse eingesetzt werden.
Dazu habe ich mir eine Schraube mit M14 x 1,25er Gewinde und 2 Muttern
besorgt, damit kann ich die Buchse gut festziehen, die Kontermuttern lösen
und die Schraube locker entfernen. Gut, dass muss trocknen, in der Zwischenzeit
wechseln wir die hintere Steuerkettenführung, was sich vergleichsweise unspek-
takulär gestaltet: Tank runter, oberer Motordeckel ab, jede Menge Schrauben
und die obere Motorhalterung raus, Kipphebeldeckel ab, dann die Halte-
schrauben der Steuerkettenführung entfernen. Die Führung selbst kann entnommen
werden, indem sie Richtung Heck gebogen wird. Neue Führung rein, mit der
Endoskopkamera nachsehen, ob alles richtig sitzt und wieder zusammenbauen.
Prima, sehen wir noch nach der Alarmanlage, die keine akustische Rückmeldung
gibt, das soll sich ändern. Nach etwas Rätselraten ob der richtigen Taktik beim
"Programmieren" der Anlage klappt es - aber die LED leuchtet nicht mehr.
Sie scheint defekt zu sein, zudem kommt aus der Alarmanlage keine Strom-
versorgung mehr. OK, das wird auf spätere Zeiten vertagt, wir stellen noch die
Zündanlage neu ein und starten den Motor - Läuft! Nach ein paar Minuten
stellen wir ihn wieder ab, die Aktion scheint soweit erfolgreich.

Vorschneiden... ...und Fertigschneiden. Jede Menge Späne...
Das Gewinde ist fertig. Die Buchse wird gesetzt. Späne auch
im Zylinder.
Die Kipphebel sehen
noch super aus.
Dieter kümmert sich
um den Kabelbaum.
Der Motor läuft wieder!

03.07.2023 - Die Honda war ziemlich brav in letzter Zeit, aber ein paar Kleinigkeiten
warten schon eine Weile auf Reparatur: Dieter hatte auf meinen Rat hin vor längerer
Zeit schon einen deutlich besseren hinteren Kotflügel ergattert, diesen Innen entrostet
und lackiert, der soll nun endlich verbaut werden. In seiner Bastelbude ist er bereits
an der Arbeit, als ich ankomme. Wir entfernen den kompletten Rücklichtträger mit-
samt Blinkern, trennen die Kabelverbindungen und bauen das Altteil aus. Am "neuen"
Kotflügel war auch ein originaler Rückstrahler montiert, der wird natürlich statt des
hässlichen Zubehörteils verbaut. Nachdem wir die Kabel des Rücklichtträgers aus
dem Kabelkanal raus- und in das andere Teil eingezogen haben, kann der Kotflügel
montiert werden. Nachdem wir Schrauben, Muttern und Gummibuchsen sortiert
haben, sitzt das Teil, wobei wir noch feststellen, dass der Rücklichtträger etwas ver-
zogen ist - komisch, dass wir das vorher nicht gesehen haben... Der Chrom ist in
einem deutlich besseren Zustand als am Altteil, wir freuen uns über den Anblick.
Was steht noch an? Die LED der Alarmanlage tut's seit geraumer Zeit nicht mehr,
da hatte ich bereits Ersatz bestellt. Und tatsächlich: Nachdem wir das neue Teil
angelötet haben, blinkt's wieder. Hätte ich kaum für möglich gehalten, dass eine
LED so einfach sang- und klanglos den Geist aufgibt. Jetzt fehlt nur noch Eines,
aber da sind wir auf Fremdarbeit angewiesen und müssen uns zeitlich abstim-
men: Der Chrom der vorderen Felge ist ganz stumpf, da haben wir eine deut-
lich Bessere erworben, Dieter hat sie bereits vorbereitet. Dafür muss uns aber
ein Reifenhändler den Reifen runterziehen, dann müssen wir umspeichen und
zentrieren. Dann kann der Reifen wieder drauf und wir wuchten noch aus, aber
das ist heute Abend nicht mehr machbar.

Deutlich schicker... ...als das Altteil - Prima!

28.11.2023 - Lange nichts mehr passiert, aber bei einer der letzten Ausfahrten bei
annehmbaren Temperaturen (und ohne Regen!) ist Dieter wieder ein Zylinder aus-
gefallen. Vermutung: Zündspule defekt. Da wir heute noch ein paar andere Dinge er-
ledigen wollen, steht das natürlich auch auf dem Plan. Dieter schiebt die Honda in
meine Garage, dann bauen wir das Vorderrad aus, da der Reifen abmontiert und die
vor längerer Zeit erworbene deutlich besser erhaltene Vorderradfelge eingebaut werden
soll. Während Dieter zum Reifenhändler düst, tausche ich den rechten Fußrastenträger
aus, der arg traurig nach unten hängt. Außerdem kümmere ich mich um einen kleinen
Kabelwurm: Dieter hat angemerkt, das manchmal beim Blinken die andere Seite
mitblinkt. Aber als ich nach dem obligatorischen Prüfen aller Massepunkte auch
noch das Licht einschalte, sind die hinteren Blinker auf einmal aus - dafür blinkt
das Rücklicht... Eindeutig ein Massefehler. Als Übeltäter entpuppt sich das zu kurze
Massekabel für die hintere Einheit, ich verlängere es und nun kann es nicht mehr
aus dem Stecker rutschen. Die Zündspule des linken Zylinders ist schnell ausge-
tauscht, aber zu meiner Überraschung liegt's diesmal nicht daran: die linke Zündkerze
ist durchgebrannt - ich weiß nicht, wie ich's anders beschreiben soll. Na gut, eine nur
kurz benutzte Kerze meiner SL350 mit gleichem Wärmewert tut's, der Motor läuft
wieder rund. So, nun ist auch der Reifen runter, wir speichen das Rad aus, da es
beim Umspeichversuch diesmal nicht klappen wollte. Wie immer tue ich mich
schwer beim Einspeichen, erst mittels Muster meiner Honda und beim 3. Versuch
habe ich alle Speichen korrekt sortiert und zentriere alles sauber. Auf den letzten
Drücker bekommt Dieter noch den Reifen nebst Schlauch wieder montiert, wir
bauen das Rad wieder ein, nachdem ich noch die Unwucht geprüft habe. Das sollte
es erstmal wieder gewesen sein. Jetzt muß ich mich erstmal aufwärmen gehen...

Rad ab... Die Felge soll
montiert werden.
Austausch des Fuß-
rastenträgers - Kleinigkeit.
Das Massekabel
ist verlängert.
Das Rad ist ausgespeicht... ...und fertig - Schick!


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Letztes Update: 28.11.2023