Moto Guzzi 1000 S Serie 2

02.11.2022 - Diverse Teile sind heute an Land gekommen, zuerst
tausche ich die Gasschieberfedern in den Vergasern gegen die mittel-
starken Federn aus - der Motor kam zu langsam wieder auf Standgas
zurück. Dann ist die rechte Zugführung auf dem Deckel dran - das Ge-
winde ist gebrochen. Als nächstes will ich den Lampentopf ersetzen, der
deutlich Rostflecken hat und dessen Chrom sich teils schon vom Gehäuse
löst. Abgebaut ist das alte Teil schnell, da zum Glück nur die Kabel für
die Glühbirnen im Gehäuse sitzen und deren Anschlüsse seitens des
Herstellers sauber farblich kodiert sind - gut gelöst! Der neue Lampen-
topf ist nicht perfekt verchromt, demzufolge hat er auf der Innenseite
leichten Flugrostbefall. Ich beseitige ihn und sprühe alle Ecken mit Hohl-
raumwachs ein, das sollte genügen. Aber der Reflektor will nicht passen,
am alten Lampentopf sehe ich, das da schon jemand den Rand vorsichtig
gebogen hat, das werde ich am neuen Topf wohl auch machen müssen.
Nach viel Ziehen und Drücken sitzt der Reflektor, ich mache das Garagen-
tor zu und gönne mir früh Feierabend.

Der Gaszugsteller ist hin,
drunter liegt bereits Ersatz.
Sauber angeschlossen...
...und von außen sogar farblich
kodiert - Sauber!
Der Zahn der Zeit hat schon
ordentlich zugebissen...

07.11.2022 - Ich ersetze die rostigen Ölwannenschrauben gegen schöne neue
VA Inbusschrauben, dann ist der Kupplungszug dran: Ich habe tatsächlich noch
ein Neuteil auftreiben können, dass ich am Samstag kräftig in Öl eingeweicht
habe. Wie man die beiden Kontermuttern des Zugstellers am Getriebe allerdings
erreichen soll, bleibt mir ein Rätsel... Egal, als Nächstes mache ich mich über die
Vergaser her: Ich habe 2 neue Abgasschrauben inkl. Federn und Dichtungen
besorgt, die ersetze ich. Dann kommen noch die beiden Schwimmernadelventile
dran, auch die konnte ich ergattern. Wohin setze ich bloß die Alarmanlage und
die Bordsteckdose? Dafür finden sich Plätze, auf einem Stück Pappe notiere
ich die Abmessungen für die anzufertigenden Haltebleche, dann ist Feierabend.

Schick: Glänzende VA Schrauben für die Ölwanne.

08.11.2022 - Je ein 3 mm Edelstahlblech sollen sowohl die Alarmanlage
als auch die Bordsteckdose aufnehmen, die Bleche werden zugeschnitten
und dann gebohrt. Als Nächstes müssen die Bleche abgekantet werden,
dann soll das für die Bordsteckdose notwendige 18 mm Loch entstehen,
aber das ist ein kleines Problem: Meine Bohrer haben 16,5 oder 19 mm
Durchmesser, wie bekomme ich die restlichen Millimeter in das Blech?
Mit etwas Gefummel bekomme ich das Halteblech in das Drehbankfutter
eingespannt, dann ist's ein Kinderspiel. Da die Bleche ziemlich rauh sind
und sich schlecht polieren lassen, belasse ich's bei vorsichtigem Abschleifen
und einebnen der Flächen. Soweit, so gut...

Geht auch... Und soweit fertig.
Das Blech für
die Alarmanlage.
So wird das aussehen... ...und so das Blech für
die Bordsteckdose.

09.11.2022 - Die Verkabelung der Alarmanlage steht an, dafür zerre ich erstmal
das Isolierband des Vorbesitzers von den Kabeln, kürze sie auf die richtige Länge
und sehe mir den Schaltplan an. Etliche Kabel müssen verlegt werden, dazu kommt
noch die Bordsteckdose. Es wird eifrig gelötet, gecrimpt, verlegt, umwickelt und
geschrumpfschlaucht, bis alles einigermaßen perfekt sitzt. Dann schraube ich die
Anlage auf das neue Halteblech, die Bordsteckdose wird ebenso befestigt.
Hat ziemlich lange gedauert, aber die Verkabelung soll ja ein paar Tage halten...

Es wird heftig verkabelt... ...und saubere Steck-
verbindungen angefertigt...
...bis die Alarmanlage... ...und die Bordsteckdose sitzen.

12.11.2022 - Die Alarmanlage macht Unsinn und lässt sich teils nicht bedienen,
da werde ich mich bei Gelegenheit drum kümmern. Darum wird erst eine Strom-
versorgung für das Navi nach vorne gelegt und eine "RAM" Kugel zur Befestigung
desselben am Lenker angebracht. Dann sehe ich nach der rechten Hupe, die nicht
trötet. Aha: Massekabel ab... Aber selbst damit schlägt sie zwar an, gibt aber
keinen Laut von sich - defekt. Na schön, sehen wir nochmal nach dem Motor.
Er startet, läuft aber zeitweise nur auf einem Zylinder, der linke zickt. Nach
ein wenig Testen steht fest: es liegt am linken Vergaser. Ich muss ihn ausbauen,
damit ich an alles herankomme. Es zeigt sich, dass viel zu wenig Sprit in der
Schwimmerkammer ist, und das gleich aus 2 Gründen: Zum 1. ist der Schwimmer-
stand nach dem Ersetzen des Nadelventils komplett daneben und zum 2. verdreht
sich beim Einbau des Vergaser der Spritschlauch, bis er dicht ist. Beides wird
behoben, dann baue ich auch gleich noch das rostige Mittelteil des Auspuffs aus
und ersetze es durch ein schönes, glänzendes Neuteil. Die Krümmer, die Flansche
und die Töpfe bekommen eine Politur ab, dann baue ich alles zusammen.
Startversuch - läuft! Ich lasse den Motor etwas warmlaufen, dann werden die
Gaszüge synchronisiert, das Standgas eingestellt und das Abgas reguliert. Unschön
ist, das danach einige Tropfen Öl auf dem Werkstattboden sind: der hintere
Kurbelwellendichtring ist undicht... Das bedeutet: Getriebe ausbauen, gleich eine
neue Kupplung verbauen, den Simmering ersetzen, das gleiche mit den Simmer-
ringen von Getriebeein- und -ausgang durchführen und vermutlich auch noch das
Kreuzgelenk nebst Stützlager ersetzen. Das werden mindestens 500 Euro plus
3 Tage Schrauberei...

Stromversorgung für
das Navi.
Das neue Auspuff
Mittelstück glänzt.
Der Leerlauf der
Vergaser wird gesynct.


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Letztes Update: 12.11.2022